Hörnchen & Bär Haufenweise echt waldige Abenteuer

Autor*in
Schmachtl, Andreas H.
ISBN
978-3-401-71782-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmachtl, Andreas H.
Seitenanzahl
212
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Würzburg
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Hörnchen und Bär werden allerbeste Freunde und bestreiten gemeinsam weltbeste Abenteuer. Gemeinsam lüften sie das Geheimnis der Waldgeister, gehen zum Nicht-Angeln, überwinden Kälte, Regen und andere Katastrophen… Die 20 fabelhaften Geschichten regen zum Staunen, Schmunzeln und Wohlfühlen an. Viel Lesevergnügen!

Beurteilungstext

Der Autor beschreibt uns auf seine, für ihn typische eigene Art und Weise, wie eine Freundschaft zwischen einem großen tapsigen Bären und einem kleinen wuseligen, quirligen und einfallsreichen Eichhörnchen aussehen kann. Sein Schreibstil ist verblüffend feinsinnig, liebevoll, komisch und regt immer wieder zum Schmunzeln und Wohlfühlen an. Wir staunen über die Leichtigkeit, mit der es ihm gelingt, uns im Geschehen teilhabend zu fühlen. Die Urkomik spiegelt sich in Text und Illustrationen geleichermaßen wider. Da ist es von Vorteil, dass Herr Schmachtl über beide Talente verfügt. Er kann unterhaltend schreiben und dazu passende ansprechende Illustrationen beifügen. Die feinsinnige Ironie, der Schalk und der Schmunzelfaktor sind in Mimik und Gestik der Figuren sehr gut erkennbar. Beispielsweise das Bild von Seite 56, in dem ein Illustration zur „Wassermusik – Szene“ gemalt ist. Einfach amüsant und herzerwärmend. Dann erfreuen wir uns auch an dem „Häkelast“ und dem langen gehäkelten Schal für den Bären, auf Seite 127. Aber das sind nur zwei Beispiele von vielen weiteren köstlichen feinfühligen Geschichten und Bildern. Der Inhalt stimmt den Leser einfach nur froh und macht gute Laune. Wenn der Autor gleich zu Beginn des Buches uns den Baum von Hörnchen, mit all seinen Bestimmungsästen vorstellt, ist das schon ein herzerwärmender Einstieg in die Lektüre. Da gibt es ganz oben die urgemütliche Schlafhöhle, auf einem Ast wurde der Tee getrunken, auf weitern Ästen gelesen, es gab eine Astgabel zum Wäsche aufhängen, einen Ast für das Lexikon, einen zum Flöte spielen, einen für die Vorratskammer, und so weiter. Und irgendwo klebte auch immer Hopp, der Laubfrosch herum; Hettie, die winzige Zaunkönigin wohnte auch mit im Geäst und in einer Höhle weiter unten wohnten noch drei Schlafmäuse. Dann gehen Bär und Hörnchen zum Nicht-Angeln…, köstlicher Spaß. Genauso wie die Freude über und die Benutzung von dem roten Turbotoaster. Als all seine Toastscheiben weit weg geflogen waren, und Hörnchens Laune im Keller ist, da kommt doch die Rettung durch seinen Bärenfreund, der Toast mit Honig mitbringt. Und dieser gutmütige Artgenosse rät ihm so nebenbei, vielleicht mal nicht den Turbo Knopf zu drücken. Aber Hörnchen glaubt das eher nicht, stattdessen könnten aber Beide den Toast dann ja in der Bärenhöhle essen. Auch eine Lösung. Typisch Hörnchen; es gibt immer einen Weg, wenn auch nicht der Logischste. Und der Bär weiß ihn zu verstehen und kann sich anpassen, ohne seine Eigenart zu verlieren. Im Grunde seines Wesens ist das Hörnchen sehr einfallsreich, umsichtig, hilfsbereit, strotzt nur so von Energie und hat immer wieder grandiose Ideen. Er ist interessiert und wissbegierig, forscht nach, stellt viele Fragen, freundet sich auch gerne an und weiß Gemütlichkeit und Sauberkeit zu schätzen. Er verfolgt seine Ziele und setzt sich auch für andere Tiere ein. Der gutmütige, ruhige Bär lässt sich von seiner Wuseligkeit nicht aus der Ruhe bringen. Die Beiden ergänzen sich perfekt und haben im Anderen einen echten Freund für alle Lebenslagen gefunden. Der Bär kann gut zuhören, erkennt die Leistungen seines Freundes an und kann ihn in seiner Emsigkeit auch wieder erden. Die detailreiche und wortgewaltige Ausschmückung in den einfallsreichen Kapiteln imponieren mir sehr. Mir gefällt die natürliche und bodenständige Beschreibung von einfachen Alltäglichkeiten. Die feinsinnige und urkomische Ironie sind einfach zum Wegschmunzeln. Als beispielsweise in Kapitel vierzehn Hörnchen der Wind um die Ohren pfeift und er alles Sturmsicher macht, um es sich dann in seiner urgemütlichen Schlafkammer gut gehen zu lassen… Aber es kommt ja meistens anders als gedacht und in seiner Gutmütigkeit gewährt Hörnchen nach und nach so vielen Bittstellern Unterschlupf, dass er letztendlich selber bibbernd sich zu Bär in die Höhle begibt. Aber auch dieser hat in seiner Gutmütigkeit dem Igel Unterschlupf gewährt und nachdem Bär und Hörnchen genug von dessen Stacheln gepikst wurden, und Bär die Pflaster ausgingen, sitzen beide Freunde dann unterm Regenschirm im Freien und freuen sich, dass sie wenigstens sich Beide haben. Das macht auch Freundschaft aus – Zusammenhalt und sich bestärken, das Positive sehen und nicht jammern, sondern dankbar sein. Und ist es nicht wunderbar zu lesen, wie Hopp sagt: “Manchmal ist es ein bisschen anstrengend, dein Freund zu sein.“ Darauf erwidert Hörnchen, so typisch für ihn, „Das glaube ich, manchmal ist es nämlich auch ganz schön anstrengend, ICH zu sein.“ Und das liebe ich so an den Geschichten und dem Schreibstil von Herrn Schmachtl, und wünsche diesen Lese Genuss jedem Kind, um die beschriebene Freude aufnehmen zu können. Vielen Dank. Sehr empfehlenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 20.03.2023

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