Snörfrid aus dem Wiesental: Der wahrlich wildbewegte Flug im Luftschiff

Autor*in
Schmachtl, Andreas H.
ISBN
978-3-401-71845-3
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schmachtl, Andreas H.
Seitenanzahl
122
Verlag
Arena
Gattung
Buch (gebunden)Erstlesebuch
Ort
Würzburg
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Eigentlich ist Snöfrid jemand, der allein in seiner Höhle unter einem großen Stein lebt und gern seine Ruhe hat. Aber da die Schafe des Nordhangs in Not sind, weil ihr Hirte sie verlassen hat, lässt er sich zu einer Hilfsaktion überreden. Mit der Herde macht er sich auf die abenteuerliche Suche nach den Sommerwiesen hoch in den Bergen. Doch wie sollen sie auf dem schmalen Pfad weiterkommen, wenn dieser nicht mehr begehbar ist? Zum Glück hat Snöfrids geflügelter Freund eine rettende Idee ...

Beurteilungstext

In robustem Einband und hübsch bebildertem Titel mit dem Helden Snöfrid, der an einem Ballon über dem Wiesental baumelt, lädt das Buch zum Zugreifen ein. Feste Seiten und ein großes Schriftbild, aufgelockert mit lustig gestalteten farbigen Zeichnungen auf jeder Doppelseite, verleiten zum Eintauchen in eine idyllische Bergwelt hoch im Norden. Wer Andreas H: Schmachtl als Autor und Illustrator kennt und schon Tilda Apfelkern oder Missi Moppel ins Herz geschlossen hat wird auch den wortkargen und etwas schrulligen Snöfrid lieben. Die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Tierart ist bei diesem Bewohner des Wiesentals schwer auszumachen. Hellbraun, kuschelig und kurzbeinig wie ein Murmeltier ist er zwar kurzsichtig aber bärenstark und in der Lage, ausgewachsene Schafe in engen Schluchten über dicke Steine zu tragen. Solches wird ihm nämlich ein neues Abenteuer abverlangen, in das er – wie auch in den ersten vier Bänden der Reihe - eher unabsichtlich geraten ist. In einem aufschlussreichen Vorwort werden die „hochverehrten Leser“ darauf hingewiesen, dass Snöfrid kein Held im eigentlichen Sinne ist, da er eine Leidenschaft fürs Zuhausebleiben hat und das Abenteuer eher ihn sucht als umgekehrt. Solch interessante Sichtweise wie auch die Bemerkung, dass Helden wie Snöfrid sich durchaus mal peinliche Patzer erlauben, diese aber höchst selten erzählt werden, steigern die Erwartungshaltung der jungen Zuhörerschaft und ermuntern Selbstleser, sich auf diesen liebenswerten Antihelden einzulassen. Durch die lebendige Schilderung des Wiesentals und seiner Bewohner und die detaillierten Zeichnungen am Rand wird man auch ohne Kenntnis der anderen Bücher leicht vertraut mit Snöfrid und seiner Umgebung. Diesmal ist es eine Schafherde, die anscheinend von ihrem Hirten verlassen wurde und bei der Suche nach ihrer Sommerweide in den Bergen auf Snöfrids Hilfe angewiesen ist. Auf humorvolle Art und in kindgerechte Erzählweise gelingt es dem Autor, selbst mit einer gemächlich in Gang kommenden Handlung, Interesse zu wecken und Spannung aufzubauen. Häufiger werden die Leser direkt angesprochen und so in die Geschichte einbezogen. Snöfrids Eigenart, Kommentare nur in Form von „Hm“ abzugeben, fordert schon bald dazu heraus, sich selbst über den eigentlichen Inhalt der Äußerung Gedanken zu machen, bevor der Autor erklärt, was Snöfrid nun diesmal damit meint. Wie die Schafherde auf ihrem beschwerlichen Weg voller Hindernisse, so kommt die Handlung zunächst nur langsam voran. Sie nimmt erst Fahrt auf, als Snöfrids gefiederter Freund Björn sich einmischt und Hilfe aus der Luft besorgt - in Form eines fliegenden Ballons zum Transport der Herde. Da diese Rettungsaktion aber durch Nebel behindert wird, sind Snöfrids Erfindungsgeist und Mut gefragt und führen mit etwas Glück zum guten Ausgang der Geschichte. Eine pfiffige Wendung am Schluss lässt den vermissten Hirten wieder auftauchen und sorgt für Aufklärung, warum dieses Abenteuer für Snöfrid dann doch als nicht ganz so ruhmreich einzustufen ist. Zum Vorlesen für die Kleineren sowie zum Selbstlesen ab drittem Lesejahr eignet sich dieses Buch besonders für Kinder, die es nicht zu aufregend mögen und sich für humorvolle Beschreibungen, witzige Sprachschöpfungen und liebevolle Bildgestaltung begeistern können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 174; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 15.03.2022

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