Hören

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Teaser

Hören wird in diesem Bilderbuch synästhetisch umgesetzt.

Beurteilungstext

Nach „Sehen“, das bereits vielfach gelobt wurde, hat das Illustrator- und Autorin-Team nun auch das Hören zum synästhetischen Nachvollziehen veröffentlicht. Wie funktioniert Hören? Was macht unseren Hörsinn aus? Und auf welche Art und Weise kann Hören sichtbar gemacht werden? Mit passenden Beispielen aus der Musik, der Biologie und unserer Umgebung führen uns Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw das Wunder des Hörens vor Augen. Auf welche Art und Weise Töne und Geräusche uns in unterschiedlichen Lautstärken umgeben und wie wir selbst klingen und „geräuschen“, zeigt dieses Bilderbuch in am Siebdruck orientierten Illustrationen. Die gewählte Farbpalette ist dabei entweder so knallig bunt wie schrill, hell und klar oder kommt in Grau als tiefer Ton daher. Wie hören Tiere, welche Töne erzeugen wir mit unserem Körper, und was hat das mit Sprache zu tun? Das alles sind wichtige Fragen, die innerhalb unseres Kommunikationssystems relevant sind und in diesem Buch anklingen. Wenn das Illustrator- und Autorin-Team dann in einem Wirrwarr aus lautmalerischen Verben wie lärmen, flattern, scheppern, tuten, schnurren, ächzen, quietschen, mehrfarbig als Linien übereinander gedruckt die Doppelseite raumfüllend mit Tönen und Geräuschen besetzen, ist es fast ein Höhepunkt in der Geschichte, wenn eine Figur diesen Raum mit Regenschirm durchbricht, um Stille herzustellen. „Und manchmal braucht man Stille, muss man den Ton abstellen, um auch den feinsten Ton zu hören“, so der Text im Buch. Auf weißem Hintergrund platzieren sich dann Symbole, die mit uns kommunizieren, kaum vernehmbare Geräusche erzeugen, für die man fast schon die Luft anhält und sogar „das Klopfen zweier Herzen“ hören kann. Hören wird in diesem Bilderbuch synästhetisch umgesetzt.

Farriba Schulz (AJuM Berlin)