Herr von Stiefelmütz sieht rot!

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Teaser

Der behäbige Herr von Stiefelmütz liebt Himbeertorte und seine vier roten Katzen. Doch er hat ein Problem. Immer wieder fehlen Früchte auf der Torte. Die Detektivgeschichte nimmt ihren Lauf. Zunächst fällt der Verdacht des selbst ernannten Detektivs auf verschiedene Tiere und Personen, die jedoch unschuldig sind. Die Aufklärung des Falls überrascht und verändert das Leben des Herrn von Stiefelmütz und das seiner Katzen entscheidend. Nicht nur der Speiseplan wird deutlich farbiger…

Beurteilungstext

Schon das Cover mit dem aus Zeitungsbuchstaben gestalteten Titel verweist auf das Genre ""Detektivgeschichte"". Allerdings wirkt die Doppeldeutigkeit des Titels ""Herr von Stiefelmütz sieht rot!"" etwas angestrengt. Die Stärke dieses Bilderbuchs liegt in der Bildgestaltung. Aus der Filmsprache entlehnt sind die ungewöhnlichen Perspektiven und Einstellungen. Außerdem ist die Bildsprache der Illustratorin Nicole Aufmkolk geprägt von Entgrenzung und Fragmentierung und von einer Vorliebe für witzige Details. Der Text des Autors Tobias Aufmkolk präsentiert sich dagegen sehr zurückhaltend in eigenen, doppelt umrandeten Erzählkästen. Die auktoriale Erzählung beschränkt sich auf wesentliche Handlungselemente und liefert doch plastische Beschreibungen und lebendige Dialoge. Die äußerst feinlinige Schrifttype lässt bedauerlicherweise die Umlaut-Pünktchen fast ganz verschwinden, was für ungeübte Leser/innen irritierend sein dürfte. Umso eindrucksvoller wirkt das Aufsprengen der comicartigen Kommentarkästen am Höhepunkt der Handlung, wenn der schlafende Herr von Stiefelmütz von einer Himbeere auf die Nase getroffen wird. Die Wörter werden himbeerfarben und gewinnen ein bildkünstlerisches Eigenleben: ""UND DA PASSIERT ES!"". Die Farbgestaltung des Bilderbuchs ist durchaus hintersinnig auf den Inhalt der Geschichte bezogen. Spannung und Komik der Handlung sprechen sicher auch schon Kinder im Vorschulalter an, die dabei wertvolle Anregungen für die Entwicklung ihrer Bildkompetenz erhalten. Erstleser/innen werden die Verzahnung von Text und Bild schätzen, könnten aber durch die blasse Schrift leicht ermüden.