Herr Schwarz und Frau Weiß

Schlagwörter

• Ungleichheit

Teaser

Herr Schwarz und Frau Weiß mögen sich gerne. Da gibt es nur eine Schwierigkeit: Er liebt die Nacht, sie den Tag. Im Streit darüber, welche Zeit wohl schöner wäre, ärgern sie sich so sehr, dass Herrn Schwarz selbst das geringe Licht im Dunkel der Nacht stört und Frau Weiß sich über die dunklen Schatten im hellen Tag aufregt. Jeder frisst das auf, was ihn stört, aber dadurch verändern sie sich. Erschrocken reißen sie die Münder auf ... und endlich begreifen sie: Liebe benötigt Akzeptanz!

Beurteilungstext

Wie lautet so schön das Sprichwort: Gegensätze ziehen sich an! Gegensätze reizen, interessieren und faszinieren, aber sind letztendlich solch extreme Gegensätze überwindbar? D. h., sind Personen, die grundsätzlich verschiedene Charakterzüge aufweisen und unterschiedliche Meinungen vertreten überhaupt in der Lage, eine zufrieden stellende Beziehung zu führen? Sicherlich nur, wenn man die Meinungen des anderen akzeptiert und nicht versucht, ständig an ihm herumzukritisieren und ihn ändern zu wollen. So finden Herr Schwarz und Frau Weiß auch nur zueinander, indem sie den Tag und die Nacht mit Licht und Schatten akzeptieren. Was aber ist für Kinder reizvoll an diesem Bilderbuch?
Sicherlich gefällt der Stil des Buches mit den konsequent durchgehaltenen schwarz-weiß Illustrationen mit vielen feinen Abstufungen zwischen den Tönen. Nur auf einer Seite, als die Nacht endlich ohne Licht und der Tag ohne Schatten ist, wird reines Schwarz und reines Weiß verwendet.
Außerdem erfreut die ausdrucksstarke Mimik und Gestik der Figuren; in ihrer Verliebtheit, aber auch in ihrer Wut und ihrem Zorn. Das Buch lebt nur durch diese beiden Figuren. Mit wenigen Mitteln gelingt es dem Illustrator eine dichte Atmosphäre zu schaffen; auf überflüssige Details wird verzichtet.
Kinder können wunderbar selber die Geschichte zu den aussagekräftigen Bildern erzählen oder einfach nur das Vorlesen genießen!