Herr Hase und der ungebetene Gast
- Autor*in
- Smallman, Steve
- ISBN
- 978-3-7855-7678-6
- Übersetzer*in
- Schneider, Klara
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Warnes, Tim
- Seitenanzahl
- 24
- Verlag
- Loewe
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Bindlach
- Jahr
- 2015
- Preis
- 6,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Der sehr ordentliche Hase findet ein Ei, das ihm gefällt. Aus dem Ei aber schlüpft nach einiger Zeit ein Küken und betitelt den Hasen mit “Mama”. Der Hase sorgt für das Kleine, ist aber entsetzt, wie sich sein Zuhause verändert. Verzweifelt sucht er die Mama des anhänglichen Kükens. Als er sie findet, ist die Freude groß. Aber die hergestellte Ordnung macht ihn auf einmal nicht glücklich. Er organisiert ein Fest für die Entenfamillie und sich. Unordnung und Dreck stören ihn nicht mehr.
Beurteilungstext
Ein handliches kleines Bilderbuch, das sich gut auf Reisen, zu Arztbesuchen etc. mitnehmen lässt. Auch ist der Illustrator bemüht, die Geschichte mit vielen Einzelheiten in Szene zu setzen. Selbst die Gefühle von Küken und Hase kann man in den bunten Bildern erkennen.
Es ist natürlich Ansichtssache, ob man es für richtig hält, Tiere Menschen mit besonderes Charaktereigenschaften zuzuordnen. Der Hase in dem Bilderbuch hat rein gar nichts mit einem Hasen oder Kaninchen gemein, sieht man von seiner Körperform ab. Auch wohnt er in einer Art Höhle - auch das entspricht nicht dem Aufenthaltsortes eines Hasen. Natürlich ist diese Wohnhöhle mit Teppichen, Bildern und Möbeln ausgestattet. Dieser vermenschlichte Hase liebt penible Ordnung und Sauberkeit und ist entsetzt, als ein klitschiges Küken aus dem Ei schlüpft. Was den Hasen mehr stört, das nasse Etwas oder der Mamaruf, ist nicht klar. Jedenfalls wird das kleine Wesen in eine Wanne voller Seifenblasen gesteckt, was den sicheren Tod des Tieres zur Folge gehabt hätte. Aber nein, nun ist es sauber. Widerstrebend lässt es der Hase zu, dass das Kleine bei ihm kuscheln will.
Zielstrebig macht sich der Hase auf die Suche nach der richtigen Mama. Es ist eine Entenmutter mit vielen Küken. Der Hase ist das kleine Wesen los und macht Großputz. Da merkt er, dass ihm etwas fehlt. Plötzlich ist der Sinneswandel da. Er gibt ein Haferflockenfest für die gesamte Entenfamilie. Alles ist unordentlich, aber der Hase ist glücklich.
Die kleinen Zuschauer werden sogar dieses Bilderbuch wegen dieser Verwandlung von einem ichbezogenen Wesen zu einem liebevoll mit Küken spielenden Hasen mögen. Muss man für so eine Geschichte Bilder von Tieren bemühen? Das mag bei Osterhasen gerechtfertigt sein, ansonsten sollte man Hasen und Enten die Tiere sein lassen, die sie nun einmal sind.
Dass ein kleines Lebewesen einen erwachsenen Menschen verändern kann, ist ein altes Motiv in Kinderbüchern. Hier scheint es wohl eher nötig darauf hinzuweisen, dass weder Hase noch Küken dem tatsächlichen Tier entsprechen.