Herr Eichhorn und der König des Waldes

Autor*in
Meschenmoser, Sebastian
ISBN
978-3-522-43800-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
64
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2015
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Wer hätte das gedacht, hatte der Bock gerade noch davon gesprochen, ist es bereits wahr: Unter dem Heim des Herrn Eichhorn erscheint der König des Waldes. Seine majestätischen Benimmregeln allerdings haben eher unkönigliche Folgen.

Beurteilungstext

Nur alle einhundert Jahre erscheint er: der König des Waldes. Kein Wunder also, dass Herr Eichhorn völlig aus dem Häuschen ist, als der König leibhaftig eines Morgens vor seiner Tür steht. Mit größter Aufmerksamkeit verfolgt Herr Eichhorn jeden Schritt der Königs, denn „was der König sagt, ist Recht und Gesetz. Er bringt alles in Ordnung und lehrt uns ein besseres Leben.“ So berichtete der Bock und Herr Eichhorn notiert genau die Regeln des majestätischen Benehmens. Regel Nummer eins: viele Löcher buddeln. Regel Nummer zwei, drei und vier: „schnell im Kreis laufen, bis einem schwindelig wird.“, „ausgiebig hinter den Ohren kratzen“ sowie sitzen und gucken. Das Wichtigste aber: Revier markieren. Und zwar mit dem eigenen Duft. Alles klar. Die Tiere des Waldes, von Herrn Eichhorn über die königlichen Regeln unterrichtet, beginnen mit der Umsetzung selbiger – und stürzen die Waldbewohner in große Not. Denn plötzlich ist ihr Zuhause alles andere als herrlich frisch und luftig grün. Alles stinkt und die Welt wird eng und klein, markiert jeder seinen Wunschwohnort. Dicht gedrängt versammeln sich die Tiere auf dem letzten Fleckchen freier Erde, dem Ort, der von der „Weisheit“ bisher unberührt geblieben war. „Dort war es recht eng, aber immerhin gab es Luft zum Atmen. Mit so vielen Freunden würden die hundert Jahre bestimmt schnell vergehen.“ Glücklicherweise müssen die Tiere nicht ganz so lange warten. Ein Regenschauer reinigt die Luft, im Nebel erscheint ein seltsames Wesen – und das Leben ist wieder wie es sein soll: herrlich.
Mit Bunt- und Bleistift skizziert Sebastian Meschenmoser die Welt der Wildtiere, die in feinem Gleichgewicht ruhig und still dahinfließt. Wie sensibel dieses Biotop jedoch ist, zeigt der Besuch eines Haushundes. Mit seinem Revierverhalten bringt er das System ins wanken – und hinterlässt Chaos und Ratlosigkeit. Schnell lässt sich die Botschaft in das soziale Miteinander transferieren, ein düsterer Blick auf menschliches Verhalten. Doch es geht gut aus, die Welt findet ihr Gleichgewicht rasch wieder und „selbst wenn der wahre König niemals käme, so hatten sie doch jetzt schon ein sehr schönes Leben.“ Na, dann ist ja alles gut, im Wald von Herrn Eichhorn und seinen Freunden.

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Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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