Herr Eichhorn und der Besucher vom blauen Planeten
- Autor*in
- Meschenmoser, Sebastian
- ISBN
- 978-3-522-45871-9
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Meschenmoser, Sebastian
- Seitenanzahl
- 64
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2017
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Der Bär wacht im Wald auf mit einem blauen Wesen auf dem Kopf, das ihn in der Folge unbeirrbar verfolgt. Dem Eichhorn ist klar, dass es sich um einen Außerirdischen handeln muss, der den Bären entführen will. Prima für Menschen jeden Alters!
Beurteilungstext
Diesen Humor müsste man haben. Und die Ideen, ihn in eine Geschichte umzusetzen. Und die Gabe, solche Bilder zeichnen zu können. Es ist doch nur eine Art von Gekritzel mit unterschiedlichen Farbstiften! Und doch entstehen Bilder mit fast realistischen Ansprüchen, ganz liebenswerte Figuren: Bär und Igel und Eichhorn und - wir Menschen sehen es selbstverständlich sofort, dass es sich um einen Wellensittich handelt - ein blaues Wesen mit Flugeigenschaften. Und dieses Wesen gehört ganz gewiss nicht in den Wald der Freunde. Es war eines Tages einfach da, saß auf dem Kopf des Bären, flog kurz hoch und verfolgte ihn, imitierte ihn in seinen Schritten, war da, was immer der Bär versuchte: Hinter einem Baum verstecken, sich hinlegen und die Augen mit den Pfoten verschließen, durch den Teich schwimmen, in ein Gebüsch kriechen. Der Blaue ließ sich nicht abschütteln. Also Freunde befragen. Dem Eichhorn ist schnell klar, dass es sich um einen Außerirdischen handeln muss, der den Bären entführen will. So entspinnt sich die Geschichte immer weiter, bis sie ein würdiges und schönes Ende findet.
Sebastian Meschenmoser gelingt es als Illustrator, seiner eigenen Geschichte eine weitere Dimension hinzuzufügen, Text und Bild sich gegenseitig augenzwinkernd karikieren zu lassen. Wie es sich seit Hitchcock gehört, tritt er in einem Cameo selbst auch noch in einer Metaebene im Nachsatzbild auf, schiebt sich (wie auch in vielen seiner anderen Büchern) in die Geschichte hinein, ohne sie zu bestimmen oder sich in den Vordergrund zu spielen.
Noch einige Worte zu den Bildern. Meschenmoser strichelt mit relativ dickem Strich eine helle Bärennase, senkt dunkler in die Augenpartie und mit Lichteinsatz in die schwarze Nase des Bären. Allein die Technik seiner Zeichnungen verdienten eine eigenständige Rezension - ebenso wie die vielen Nebendetails, die man erst nach und nach und bei wiederholter Betrachtung bemerkt: Spinnen, Käfer, Rotkehlchen, Hase, Fuchs, Dachs, Maulwurf und sonst noch manches Getier. Auf dem Untergrundbild merkt man zum ersten Mal, dass es sich nicht nur um einen Alien handelt, sondern um zwei. Das ist nicht unwichtig für die Aufklärung am Ende.
Was bleibt? Auch wenn man sich vorführen lässt, auf irgendetwas hereinfällt, so kann man doch zu seiner Handlung stehen und damit aller Häme den Grund entziehen. Vielleicht ist es sogar das, das den wirklichen Wert des Buches ausmacht.