Heldenspiel

Autor*in
Anand, Paro
ISBN
978-3-596-85354-0
Übersetzer*in
Ohnemus, Günter
Ori. Sprache
Indisches Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
222
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Frankfurt
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aftab ist ein ganz normaler Junge, der gerne Kricket mit seinen Freunden spielt. So scheint es allen aus Aftabs Bekanntenkreis. Doch der Schein trügt: Aftab führt ein Doppelleben als Mitglied einer terroristischen Gruppe. Und er kann es kaum erwarten, bis er dem Anführer Akram beweisen kann, dass er ein Mann ist. Dafür würde Aftab alles machen, auch wenn er sich dabei in ernsthafte Gefahr begibt…

Beurteilungstext

Die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches stellt die Geschichte ziemlich langweilig dar.
Ich finde das schade, denn es ist absolut nicht der Fall. Die Autorin Paro Anand befasst sich mit einem sehr aktuellen Thema. In dem Buch beschreibt sie sehr genau, wie terroristische Gruppen sich Jugendliche, besonders Jungen und junge Männer, ködern. Sie erzählen den jungen Leuten, dass sie dadurch Helden werden und ihre Heimat, Familie und Freunde retten können. Die meisten Jugendlichen schenken den Worten der Terroristen Glauben, da sie sich nach der Anerkennung als Mann sehnen und ein besseres Selbstwertgefühl bekommen. Daher haben die Terrorgruppen auch soviel Zulauf. Doch viele werden gnadenlos ausgenutzt und einfach nur als Werkzeuge benutzt.
Es wird alles sehr spannend erzählt, da die Atmosphäre gut dargestellt wird durch Gleichnisse, kurze, aussagekräftige Sätze und das Beschreiben der Gefühle und Gedanken der einzelnen Personen. Außerdem wird gezeigt, wie kaltblütig die Jugendlichen zu Terroristen ausgebildet werden. Dabei wird nichts schön geredet oder weggelassen, wie der Rückentext schon sagt.
Die ganze Handlung wird in der auktorialen Erzählperspektive erzählt. Während der Geschichte wird jedoch oft die Szene gewechselt. Zum Ende hin wird hauptsächlich zwischen den drei Hauptszenen mit den jeweiligen Hauptpersonen gewechselt. Dadurch erhält der Leser einen genauen Einblick in die Atmosphäre und in die Perspektiven der einzelnen Personen. Das sorgt dafür, dass der Leser gut ihr Handeln und ihre Motive versteht und von der Geschichte "gefesselt" wird.
Jedoch ist dieser Szenenwechsel immer ziemlich plötzlich und ohne einen Absatz, sodass es manchmal vorkommen kann, dass man ein bisschen verwirrt ist. Doch man kann sich leicht wieder in die Geschehen herein finden.
Zudem werden dem Leser gegen Ende des Buches schon Andeutungen gemacht, wie das Geschehen sich entwickeln wird. Diese Andeutungen sind kursiv gedruckte Einschübe im Text, die dem Buch aber nicht seine Spannung nehmen.
Der Roman ist sehr realistisch geschrieben, da die Autorin viele Erfahrungen von Jugendlichen und anderen Leuten aus Kaschmir mit einbringt. So lernt man außerdem noch etwas über die Mechanismen des Terrorismus und das Leben in Kaschmir.
Es werden viele Ausdrücke aus den Sprachen Urdu, Kaschmiri und Hindi verwendet und in einem Glossar hinten im Buch erklärt.
Zum Schluss gibt es für den Leser auch noch eine unerwartete Überraschung.
Alles in allem finde ich das Buch sehr empfehlenswert, da alles ehrlich und neutral erzählt wird.
Die Handlung ist spannend und aktuell. Man kann zudem noch Wissenswertes lernen.
Ich finde, dass "Heldenspiel" nichts für zarte Gemüter ist, da alles doch sehr brutal beschrieben wird. Daher denke ich, dass man es erst mit 13 oder darüber hinaus lesen sollte. Auch wenn es ein Jugendroman ist, können auch Erwachsene ihn gut lesen, da dieses Thema alle angeht und wir alle davon betroffen sind. Selbst wenn die Geschichte in Kaschmir spielt, kann das genauso auch in Deutschland vorkommen.
Trotz seiner Brutalität würde ich diesen Jugendroman als Klassenlesestoff zum Thema "Terrorismus" oder "Jugendliche in Ländern des Nahen Osten" empfehlen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Ja.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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