Hallo Leuchtturm
- Autor*in
- Blackall, Sophie
- ISBN
- 978-3-314-10525-8
- Übersetzer*in
- Schaub, Anna
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Blackall, Sophie
- Seitenanzahl
- 48
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2020
- Lesealter
- 4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 16,00 €
- Bewertung
Teaser
Ein Leuchtturm gibt Orientierung in allen Wetterlagen. Das Licht darf niemals erlöschen, bringt es doch Rettung für viele Menschen. Der Leuchtturmwärter und seine kleine Familie spielen in einer Geschichte über den nostalgischen Bau des Leuchtturms eine zentrale Rolle und zeigen den Jahreslauf auf rührende Art und Weise.
Beurteilungstext
Ein Leuchtturm steht mitten in einem unbekannten Meer auf einer winzigen Insel und hat eine große Aufgabe. In ihm wohnen erst ein Mann, dann ein Ehepaar und schließlich eine kleine Familie. Dieser Turm zeigt den Jahreskreislauf auf eine besondere Art und Weise, steht kraftvoll in Regen, Wind und Sturm, in Nebel und hartem Winter. Das Licht dieses Leuchtturms darf nicht erlöschen, bringt es doch Sicherheit für hunderte Schiffe und Orientierung bei Tag und Nacht. Doch so einsam im Nirgendwo wünscht sich der Wärter jemanden, mit dem er sein großes Abenteuer teilen kann.
Durch das gesamte Buch führt der rote Faden des Lebens – die schwierigen Momente wechseln sich mit den guten ab. Auch die Einsamkeit wird von Gemeinschaft abgelöst, Krankheit trifft auf neues Leben. Das „Runde“ kann von der Betrachter*in auf jeder Seite gefunden werden. So findet sich in den nostalgischen Illustrationen, die diese Geschichte durch ihre kräftigen Farben und der eher flachen Perspektive nahezu zeitlos erscheinen lassen, wenig Eckiges. Runde, tobende Wellen, das sich drehende Licht des Leuchtturms, die runden Gucklöcher, die auf die unterschiedlichen Lebensausschnitte des Leuchtturmwächters und seiner Familie deuten, bis hin zu den Räumen und Einrichtungsgegenständen selbst, zeigen die ewige Runde, die das Leben bringt. Doch auch dieses Kapitel muss eines Tages ein Ende finden. Ein elektronisches Licht wird nun die Aufgabe des Leuchtturmwärters übernehmen und den vielen Schiffen ein Orientierungspunkt sein. Auf einer besonderen letzten Aufklappseite wird deutlich, dass die Beziehung der kleinen Familie zu ihrem Leuchtturm weiterhin bestehen bleibt.
Das Hochformat des Buches selbst schafft es, dass sich die Betrachter*innen sofort an einen Leuchtturm erinnert fühlen, als hätten sie selbst einen in der Hand. Auch die Schriftart, die durch die Serifen sehr traditionell wirkt, unterstreicht das nostalgische Gefühl der Erzählung und der Illustrationen. Der Klappentext selbst beschreibt, dass die an chinesische Kunst erinnernden Illustrationen in einer Mischtechnik aus chinesischer Tinte und Wasserfarben auf heißgepresstem Papier gemalt wurden. Sophie Blackall als Illustratorin wurde für ihre Zeichnungen schon viele Male mit Preisen ausgezeichnet. Ihr Stil ist nahezu poetisch und aussagekräftig zugleich.
Diese Geschichte über einen Bau, den jede Besucher*in eines Strandes immer wieder gerne aufsucht, informiert über die historischen Hintergründe und Aufgaben eines Leuchtturms auf eine wunderschöne und zeitlose Art und Weise. Es ist nicht nur ein Buch, welches in jeder Bibliothek verfügbar sein sollte, sondern auch in ein gut bestücktes, privates Bücherregal seinen Platz finden kann, um an die unberechenbaren Wellen und das stetige Licht des Lebens zu erinnern.
Judith Wächtler