Lieber Besucher aus dem All

Autor*in
Blackall, Sophie
ISBN
978-3-314-10541-8
Übersetzer*in
Schaub, Anna
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Blackall, Sophie
Seitenanzahl
76
Verlag
Nord-Süd
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Gossau
Jahr
2020
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Quinn schreibt und malt einen Brief an einen Besucher aus dem All. Er lädt ihn ein, die Erde und seine Bewohner zu besuchen. Quinns Brief wird lang, denn er hat viel zu erzählen: von die Tieren, von Dingen, von Menschen, von Krieg und Frieden. Und natürlich will er wissen, wie der Besucher aussieht: ob er groß oder klein ist und wie viele Augen er hat. Aber eigentlich ist das egal, Hauptsache er kommt Quinn besuchen.

Beurteilungstext

Verträumt schaut Quinn in den Himmel, als er seinen Brief an den unbekannten Besucher aus dem All beginnt. Er zeichnet und malt alles auf, was den Unbekannten interessieren könnte, was für unsere Erde wichtig ist. Aus kindlicher Sicht erzählt das Buch von den Menschen, dem Wasser, der Erde, von Dingen und Tieren. Dabei beginnt die Reise zur Erde im All und Quinn beschreibt den Weg zu uns sehr genau, nicht dass sich der unbekannte Besucher verirrt. Auf unserem Planeten angekommen, blickt man zuerst von oben auf die Häuser und Felder und alles erscheint weit weg. Immer genauer wird der Fokus: die Häuser wachsen, Menschen sind zu sehen und Straßen und Gärten. Quinns Beschreibungen werden immer detaillierter: er betrachtet die Menschen ganz genau, berichtet davon, was wir fühlen und glauben, was wir tun und erschaffen können. Er erzählt vom Wetter, vom Verkehr und schildert genau, was ihn bewegt: die Schule und die Berufe der Erwachsenen und wie sie damit dafür sorgen, dass sich unser Leben dreht. Er erklärt, dass Menschen krank werden können und wie sich Eltern um ihre Kinder und später die Kinder um die Großeltern kümmern. Besonders faszinierend beschreibt er das Meer mit den Fischen darin und die Vögel der Lüfte. Dabei ist jede Seite des Buches besonders: die bunten Vögel verschiedener Arten fliegen in einem Schwarm und bilden gemeinsam die Form eines großen Vogels.
Quinn schildert in kurzen, leicht verständlichen Texten und ohne lange Erklärungen. Aus kindlicher Sicht und mit Hilfe der fantastischen Zeichnungen wird deutlich, was sich eigentlich nur schwer in Worte fassen lässt. Besonders berührend sind die Beschreibungen eines blinden Mädchens. Denn Blinde können mit ihren Fingern lesen und nehmen die Welt ganz anders wahr, als Sehende. So können sie zum Beispiel Farben als Formen und Klänge wahr nehmen. So bezeichnet Quinn die Farbtöne von Tubenfarben nicht mit schwarz, blau oder rot, sondern zum Beispiel mit "Licht aus", "Vergissmeinnicht" oder "Stop". Natürlich vergisst er auch Streit und den Krieg nicht, doch seine Botschaft dazu ist kindlich einfach, aber wunderschön: "es ist viel besser, wenn wir uns helfen", wenn wir uns umeinander und miteinander um unseren Planeten kümmern.
Dieses feinsinnige Kinderbuch ist als Vorlesebuch, aber auch als Buch zum gemeinsamen Lesen mit Erstlesern geeignet. Denn die kurzen Texte sind in einfachen Worten geschrieben und die atemberaubend schönen Bilder laden zum gemeinsamen Betrachten und Staunen ein. Sicherlich wird ein*e junge Leser*in Hilfe beim Lesen benötigen, denn die Schrift ist nicht in Fibelschrift, sehr hell und relativ klein gedruckt. Zeit mit seinem lesen lernendem Kind zu verbringen, wird mit diesem Buch zu einem spannenden und eindrucksvollen Erlebnis. Denn das Buch erfasst mit wenigen Worten, aber starken Bildern, worauf es im Leben auf der Erde ankommt. Die fein gezeichneten Illustrationen sind sorgsam und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Hingebungsvoll und atemberaubend zeichnen diese ein Bild der Erde, dass jede*r Bewohner*in dieses Planeten in sich tragen sollte: Achtsamkeit und Sorge uns, unseren Mitmenschen und der Erde gegenüber. Denn wir sind einzigartige Wesen auf einem einzigartigen Planeten. Unser Leben und die Erde mit all seinen Lebewesen ist ein Wunder, dass uns geschenkt wurde und das es zu schützen gilt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 02.01.2021

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