GUTER DRACHE& BÖSER DRACHE
- Autor*in
- Nöstlinger, Christine
- ISBN
- 978-3-7017-2112-2
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Rassmus, Jens
- Seitenanzahl
- 34
- Verlag
- Residenz
- Gattung
- –
- Ort
- St. Pölten
- Jahr
- 2012
- Preis
- 14,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Es ist gut, dass Florian zwei so tolle allerbeste Freunde hat. Böser Drache kann Feuer spucken und Guter Drache pustet sogar kunterbunte Seifenblasen. Drachen sind groß und stark und haben niemals Angst. Das weiss doch jedes Kind. Doch Florians Drachen haben davon wohl noch nichts gehört. Sie fürchten sich vor dem Wasser und wollen unter gar keinen Umständen mit ans Meer fahren. Nun hat er ein ernstes Problem und ausgerechnet jetzt hört Mama nicht zu.
Beurteilungstext
Florians ungewöhnliche Freundschaft mit seinen beiden Drachen ist schon recht spannend. Die Zwei passen so gar nicht in das übliche Klischee vom starken Drachen. Gerade noch riesengroß, könen sie im nächsten Moment schrumpfen und winzig klein sein. Einerseits beschützen sie ihn oder helfen ihm Freunde zu finden. Doch andererseits werden sie vor Angst ganz plötzlich krank und bekommen überall rote Tupfen. Tja und manchmal kann es auch ganz hilfreich sein, wenn die Drachen einmal Fieber haben, da kann Florian natürlich nicht impfen gehen. Die Autoren wissen ihre kleinen Zuhörer von der ersten bis zur letzten Seite mit dieser gefühlvoll fantastischen Geschichte in Bann zu ziehen. Kurze klare Sätze, verständliche Beschreibungen, wörtliche Rede sowie eine fesselnde, teils ungewöhnliche Handlung, lassen die Erzählung lebendig und aufregend erscheinen. Die Hauptfiguren spiegeln die Gefühlswelt der Kinder mit ihren ganz eigenen Vorstellungen, Ängsten oder Träumen wider. Der Text ist in die großen doppelseitigen Illustrationen eingestreut. Die Darstellungen wirken wie eine Tuschezeichnung. Durch Weglassen formgebender Details oder vertärkt gesetzer Akzente in Form von kleinen Strichmustern erhalten die Abbildungen einen ganz speziellen Charakter. Diese wird verstärkt durch die farbliche Gestaltung. Hier wählt der Illustrator wenige blasse Farben und coloriert großflächig Ton in Ton. Die textbegleitende Handlung wird durch eine abweichende Farbgebung geschickt hervorgehoben. Kontur und Farbe der Drachen sind immer klar zu sehen. Böser Drache ist auffallend Rot, guter Drache deutlich Grün, ihr Feuer und die Seifenblasen schillern kunterbunt. Die Drachen springen förmlich ins Auge und erhalten in der Gesamtbildaussage einen besonderen Stellenwert. So wie sie Florians Fantasiewelt enstsprungen sind und für ihn ganz besonders wichtig sind. Einige Details gewinnen durch das Aussparen von Farbe an Bedeutung und verstärken so die Textaussage. Alles in Allem ist dieses Buch nah an der heutigen, oftmals recht stressigen hektischen Zeit. Unsere Jüngsten möchten mit ihren Sorgen und Problemen ernstgenommen werden, ganz gleich, in welcher Familiensituation sie aufwachsen. Ob wie in diesem Buch mit einer alleinerziehenden Mama oder in anderen Familiensituationen. Gerade über diese wichtige Tatsache kann anhand dieser Geschichte sehr gut mit Kindern geredet werden. Gleichermaßen könnte einer ebenso interessanten Frage auf den Grund gegangen werden: Warum hat Mama keine Zeit für Florian? Doch nicht nur diese, sondern auch andere Themen wie beispielsweise Mut oder Freundschaft können besprochen werden. Vielleicht hat das ein oder andere Kind auch “Seelentröster “, so wie Florian?