Gui-Gui das kleine Entodil
- Autor*in
- Chen, Chih-Yuan
- ISBN
- Übersetzer*in
- Wang, Barbara
- Ori. Sprache
- Chinesisch
- Illustrator*in
- Chen, Chih-Yuan
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2010
- Preis
- 5,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Ein Krokodilei gerät in ein Entennest, doch dieses Versehen scheint nicht weiter aufsehenerregende Konsequenzen zu haben. Denn Gui-Gui, der Bewohner des Eis, wächst glücklich zwischen den anderen Enten auf. Bis eines Tages sein Artgenossen auftauchen.
Beurteilungstext
Krokodil und Ente scheinen natürliche Feinde zu sein. Doch in Chih-Yuan Chens neuem Bilderbuch "Gui-Gui das kleine Entodil" erfahren wir, dass ein Krokodil tatsächlich auch zwischen lauter Enten aufwachsen kann. Die Entenmama stört sich nicht an ihrem seltsamen Jungen - es lernt ja schnell und wird stark und groß. Kein Grund zur Sorge also. Es müssen ja nicht alle Kinder gleich sein, und auch ihre anderen Kinder sehen alle sehr besonders aus. Doch eines Tages tauchen Krokodile am Fluss auf, und die klären den kleinen Gui-Gui über seine Identität auf und zwingen ihn, ihnen die Enten auszuliefern. Doch Gui-Gui möchte kein Krokodil sein. Er sieht aber auch ein, dass er sicherlich keine Ente ist. Also muss er ein Entodil sein, und ein Entodil würde nie seine Familie verraten. Das müssen am nächsten Tag auch die Krokodile erfahren, als statt der erwarteten Entenjungen drei große Wackersteine im Maul der Unholde landen und sie Hals über Kopf zur Flucht zwingen, nachdem sie alle spitzen Zähne verloren haben.
Diese reizende kleine Geschichte einer ungewöhnlichen Familie macht Mut. Sie zeigt, dass Unterschiede nicht trennen müssen, wenn zwischenmenschlich - oder zwischentierisch - alles klar ist. Und dass wir immer die Möglichkeit haben, Entscheidungen zu treffen, welche Rolle wir in unserem Leben spielen möchten. Zwar können wir nicht ignorieren, was wir sind, aber wir können dazu stehen, was wir für richtig halten.
In fröhlichen Worten und collagenartigen Bildern erzählt Chih-Yuan Chen eben diese Geschichte, die der Freude am Leben gewidmet scheint und dogmatischen Miesmachern eine Absage erteilt. Es ist daher allen, die sich nicht in vorgefertigte Bahnen drängen lassen wollen, wärmstens zu empfehlen.