George

Autor*in
Gino, Alex
ISBN
978-3-7373-4032-8
Übersetzer*in
Ernst, Alexandra
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
204
Verlag
MeyersDuden
Gattung
Ort
Frankfurt/Main
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Jeder sieht in George einen kleinen Jungen. Sogar ihre eigene Mutter. Aber George ist kein Junge. Ganz tief in ihr drin steckt ein wunderschönes Mädchen, das einfach freigelassen werden möchte.

Beurteilungstext

George ist ruhig, sensibel und hat nur wenige Freunde. Alle sehen in ihr einen kleinen Jungen. Aber George ist kein Junge, sondern ein richtiges Mädchen. Am liebsten würde sie das jedem ins Gesicht schreien, der „mein Junge“ zu ihr sagt. Sie hasst die ekeligen Jungstoiletten in der Schule, mag keine brutalen Filme und will sich an den üblichen Jungsgesprächen nicht beteiligen. Am liebsten würde sie Kleider tragen, eine Ponnyfrisur haben, über Mode reden und Lippenstift benutzen. Ihre beste Freundin Kelly erfährt als erste von Georges großem Geheimnis. Kelly steht zu ihr und unterstützt sie. Ein Coming out in der Schule und in der Familie ist nicht leicht, doch George möchte endlich als Mädchen gesehen und akzeptiert werden. Der schönste Tag ihres Lebens ist, als sie sich endlich als Melissa auf der Straße zeigen darf.
Ein wunderschöner, tief bewegender und berührender Roman über ein zehnjähriges, transidentes Kind. Besonders beindruckend ist die kindliche Leichtigkeit, mit der George die Welt um sich herum betrachtet. Sie ist unvoreingenommen, sieht nicht die vollständige Tragweite ihrer Entscheidung mit all den gesellschaftlichen Zwängen und Vorurteilen wie ihre Mutter. George sieht vor allem ihre eigenen Wünsche und ihr eigenes Glück. Genau das ist es auch, was einen Menschen zufrieden macht. Würde George sich verbiegen, anstatt selbst zu akzeptieren, hätte sie Zeit ihres Lebens das Gefühl gefangen zu sein. Sie würde zu einem traurigen, unglücklichen Erwachsenen heranwachsen. Doch sie steht zu dem was sie ist – ein liebenswertes, kluges und sensibles Mädchen. Mit der gleichen kindlichen Unvoreingenommenheit wird sie auch von ihrer Freundin als Mädchen akzeptiert. George hat natürlich großes Glück, denn sie ist nicht ganz allein. Sie wird von ihrer Freundin, ihrem Bruder, ihrer Direktorin und natürlich von ihrer Mutter unterstützt.
Für jedes Kind ist es wichtig angenommen und vollständig akzeptiert zu werden, genauso wie es ist. Wer ein Kind gesellschaftlichen Zwängen bzw. Vorurteilen unterwirft, raubt ihm die Flügel mit welchen es sich zu den Glückssternen empor schwingen kann.
Alex Gino ist mit diesem Buch ein herausragendes Werk über, aber vor allem für transidente Kinder gelungen. Ein Roman, der ihnen Mut und Hoffnung zuspricht genauso zu sein, wie sie sind bzw. sich fühlen.
Das Buch ist aber nicht nur für Kinder, sondern auch für Eltern und Pädagogen sehr zu empfehlen. Die Ereignisse werden im Präteritum als personale Erzählform aus Georges Perspektive geschildert. Der Leser erlangt einen intensiven Blick in die Gefühls- und Gedankenwelt von George. Persönliche Erfahrungen von Alex Gino machen die Story authentisch und glaubhaft. Für Eltern und Pädagogen wird ein sehr realistisches Bild über die Reflexionen eines ganz besonderen Kindes gezeichnet. Die Geschichte sensibilisiert den Blick, plädiert für einen taktvollen Umgang und übermittelt eine richtungsweisende Botschaft voller Hoffnung. „Sei wer du bist!“ leuchtet dem Leser auf jeder Seite laut und unübersehbar entgegen.
Ich kann allen nur empfehlen dieses Buch zu lesen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 22.09.2016

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