Geniale Köpfe und ihre größten Erfindungen
- Autor*in
- Winston, Robert
- ISBN
- 978-3-8310-4557-0
- Übersetzer*in
- Hofmann, Karin
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Hawke, Jessamy
- Seitenanzahl
- 144
- Verlag
- Dorling Kindersley
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- München
- Reihe
- Geniale Köpfe
- Jahr
- 2022
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- BüchereiVorlesen
- Preis
- 19,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wer hat den Buchdruck erfunden, wer die Spültoilette, wer das Schrankbett?
Die Antwort auf diese Fragen und viele weitere kleine und große intensiv bebilderte Geschichten über mehr oder weniger berühmte Erfinder:innen bilden dieses umfangreiche Erfinder:innen-Sachbuch.
Beurteilungstext
Nachschlagewerke über berühmte Erfinder gibt es schon einige, auch für Kinder. Welchen Mehrwert bietet nun dieses mit 144 Seiten recht umfangreiche Erfinder:innen-Bilder-Lexikon?
Zum einen fällt positiv auf, dass männliche und weibliche Erfinder:innen (soweit dies aus Namen abzuleiten wäre) zu gleichen Teilen vertreten sind, das bildet die Realität (zumindest modernerer Forschung) besser ab und ermöglicht Leser:innen mehr Identifikationsmöglichkeiten. Wir lernen Wissenschaftlerinnen, Mathematikerinnen, Informatikerinnen und ihre Erfindungen - vom Fallschirm, Scheibenwischer bis zum Raketentreibstoff - kennen, die sonst eher nur Kenner:innen des jeweiligen Fachgebiets ein Begriff sein werden. Die historische und aktuelle Situation von Frauen in Wissenschaft und Forschung wird in mehreren Artikeln angerissen. In einem Artikel wird z.B. die amerikanische Informatikerin Lynn Conway vorgestellt, die 1938 als Junge geboren wurde und sich in den 60er Jahren einer Geschlechtsumwandlung unterzog. Weil sie danach offen als Frau leben wollte, kündigte IBM ihr. Conway kämpft bis heute für die Rechte von Transgender-Personen: "Sie ist nicht nur eine Pionierin auf dem Gebiet der Computertechnologie, sondern auch ein Vorbild für Wissenschaftlerinnen jeden Geschlechts, Alters und Hintergrunds."
Auch geographisch versucht das Werk sich weniger eurozentriert bzw. nordamerikanisch als ältere Werke aufzustellen. Ungefähr 1/3 der ausgewählten Erfindungen wurden in Afrika, Asien oder Südamerika entwickelt.
Das doppelseitige Inhaltsverzeichnis am Anfang des Buches präsentiert die Namen der vier Kapitel (1. Alles bewegt sich 2. Zum Wohl der Menschen 3. Helfer im Alltag 4. Zack!Bumm! Boing!) und jeweils zehn bis fünfzehn Erfinder:innen. Leider gibt es auf dieser Überblicksseite darüber hinaus keine weiteren Hinweise zum jeweiligen Fachgebiet oder den Erfindungen. Gerade bei den eher unbekannten Namen, aber auch für jüngere Leser:innen, ist ein Name allein wenig aussagekräftig. Im Übrigen sind es insgesamt nicht 50 Lebensgeschichten, wie es im Titel heißt, sondern 60 Artikel über verschiedene Erfinder:innen. Im Anschluss an diese 60 doppelseitigen Porträts werden 33 weitere Erfinder:innen auf zwei Doppelseiten kurz und knapp, quasi im Schnelldurchlauf ("Weitere kluge Köpfe"), vorgestellt, sowohl bekannte wie Galileo Galilei und Louis Pasteur als auch weniger bekannte.
Zwischendurch aufgelockert werden die vielen Porträts durch sechs allgemeinere Artikel, z.B. ein Überblick über Küchenhelfer (Toaster, Konservendose u.a.) oder verrückte bzw. auch nie zu Ende entwickelte Erfindungen (Fahrradrock, Tasse für Bartträger). Das Register am Ende des Buches gibt einen Überblick, auf welchen Seiten verschiedene Fachwörter auftauchen und ein kleines Glossar erklärt in einfacher Sprache einige dieser Fachbegriffe von A bis Z.
Inwieweit die mehrfache Erwähnung militärischer Zusammenhänge unangenehm auffällt oder einfach zum Thema passt, müssen Lesende letztlich selbst entscheiden. Bei einigen der vorgestellten Erfindungen spielte eine solche Nutzung eine wichtige Rolle bzw. wurde die Entwicklung sogar vom Militär in Auftrag gegeben, ein Fakt, der mit Kindern vielleicht genauer besprochen werden sollte.
Die Illustrationen sind geprägt durch kräftige Farben, viele Collagen, Skizzen und Zeichnungen zu den Erfindungen, insgesamt ein in vielerlei Hinsicht etwas bunteres Lexikon zum Thema Erfindungen.