Geliebte Berthe

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Teaser

“Geliebte Berthe” erscheint rechtzeitig zum 50-jährigen Jubiläum der deutsch-französischen Versöhnung . Die Handlung spiegelt eindringlich die Auswirkungen der Politik auf das menschliche Schicksal wider. Am Beispiel des Lebensweges einer jungen Frau, die sich nach dem Ersten Weltkrieg in einen jungen Franzosen verliebt, diesem ins südfranzösische Villeneuve folgt, dort mit ihm eine Familie gründet und Kinder hat, erfahren wir viel über die jüngste deutsch-französische Geschichte.

Beurteilungstext

Berthe besitzt einen starken Charakter, auch genaue Vorstellungen für ein gelungenes Leben. Sie möchte sich nützlich machen, etwas bewirken, aber auch nicht verzichten auf die Schönheiten des Lebens in seiner ganzen Fülle.
Dass es mehr gibt im Leben als nur den Kampf ums nackte Dasein, erfährt sie durch Professor Fabrizius, einen Frankreichliebhaber, beschäftigt mit der Übersetzung Rimbauds. Für ihn arbeitet sie nach einer kurzen harten Zeit in der Fabrik. Von ihm lernt sie Französisch und vorurteilsfreies Denken. Nach dem Tode des Professors ergreift Bertha die Chance, in Gegenbach auf einem Weingut nahe der französischen Grenze zu arbeiten. In Straßburg lernt sie 1925 ihren späteren Mann Armand kennen. Damit beginnen neue Schwierigkeiten. Bertha sieht sich nun mit der deutschfeindlichen Stimmung im Nachbarland konfrontiert. Die Liebe ihres Lebens ist mehr als einmal gefährdet. Mit dem Einsetzen des Zweiten Weltkrieges erlebt Bertha, jetzt schon längst Berthe und Mutter dreier Kinder, immer größere Anfeindungen. Ihr ältester Sohn verbietet ihr, Deutsch zu sprechen, und leidet darunter, eine deutsche Mutter zu haben.
Gerade unter dem Eindruck der Feierlichkeiten zum Jubiläum der deutsch-französischen Freundschaft müsste dieser Rückblick auf die historische Entwicklung der letzten 100 Jahre für viele Leser besonders interessant und bereichernd sein.