Geisterschiff

Autor*in
Reiche, Dietlof
ISBN
978-3-423-62175-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
---
Illustrator*in
Seitenanzahl
320
Verlag
dtv
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2004
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
7,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Im Lokal von Lenas Vater hängt der Kopf der "Windsbraut", der Galionsfigur eines im 18. Jahrhundert gesunkenen Schiffes. Als Lena eines Tages in den hohlen Kopf hineinsieht, verschwindet erst das Meer und kurz darauf liegt ein altes Segelschiff im Watt. Lena und ihr Freund Felix merken schnell, dass nur sie das Rätsel um das Schiff und das verschwundene Meer lösen können.

Beurteilungstext

Die Handlung von "Geisterschiff" spielt in der Gegenwart, ist aber in ihrem Ursprung in der Vergangenheit begründet. Als die zwölfjährige Protagonistin Lena die Chance bekommt, in den hohlen Kopf der einstigen Galionsfigur des Segelschiffes "Windsbraut" zu sehen, entdeckt sie darin eine Art Foto, auf dem eine an den Rahen aufgehängte Person zu erkennen ist. Im gleichen Moment bemerkt Lena das Verschwinden des Meeres. Sie folgert, dass ihre Entdeckung damit etwas zu tun haben muss. Je mehr das Mädchen mit ihrem Freund Felix der Sache nachgeht, desto stärker werden sie in Ereignisse längst vergangener Zeiten hineingezogen. Erschwert wird die Aufgabe der Kinder, das Rätsel zu lösen, noch dadurch, dass sowohl der Bürgermeister als auch ein zwielichtig erscheinender Mann Interesse an dem Geisterschiff zeigen, weil sie dort einen Schatz vermuten. Hier ist anzumerken, dass es allzu konstruiert erscheint, dass sich in den Figuren Lena, Bürgermeister und Herr Bullinger Nachfahren der Figuren gegenüberstehen, die sich in der Vergangenheit auf der "Windsbraut" gegenüberstanden.
Äußerst gelungen ist die Verknüpfung von Gegenwart und Vergangenheit: Der Steuermann des verfluchten Schiffes hörte kurz vor seinem Tod in der Vergangenheit einen Ruf aus der Zukunft, der es ihm ermöglichte seine Aufzeichnungen über die Verbrechen, die sich auf dem Schiff ereigneten, über Bord zu werfen. Auf diese Weise ergab sich die Hoffnung, dass irgendwann der auf dem Schiff und seiner Besatzung liegende Fluch aufgehoben wird.
Formal hat Reiche die Erzählung in drei Teile mit jeweils einzelnen Kapiteln gegliedert. Teil I reicht vom ersten Prolog über den Beginn der Handlung bis hin zum ersten Betreten des Schiffes durch die beiden Kinder. Auch der zweite Teil beginnt mit einem Prolog und umfasst die Auflösung des Rätsels um das Geisterschiff und das verschwundene Meer. Der Inhalt des dritten Teils ist insofern überraschend, als dort nicht nur von der Feier nach der Klärung der Ereignisse erzählt wird. Vielmehr wird hier noch aufgeklärt, dass sich der (auch vom Leser) verloren geglaubte Schatz an den Wänden des Restaurants von Lenas Vater befindet.
Gut gestaltet sind die Darstellungen in der Vergangenheit. Der Leser erfährt einerseits durch die beiden Prologe von den vergangenen Ereignissen um die Windsbraut und andererseits durch die Tagebucheinträge des Ersten Offiziers. Auf letztere hat die Protagonistin durch ihre Familiengeschichte Zugriff. Die Aufzeichnungen sind immer wieder in die Erzählung eingebettet und durch einen türkisfarbenen Druck vom Rest des Textes abgehoben. Positiv ist, dass die über den Text verteilten Tagebucheinträge im Anhang noch einmal zusammengefasst aufgeführt sind.
Insgesamt ist "Geisterschiff" als "sehr empfehlenswert" zu bewerten.

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Diese Rezension wurde verfasst von str.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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