Ganz weit weg
- Autor*in
- Viva, Frank
- ISBN
- 978-3-257-01182-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- Viva, Frank
- Seitenanzahl
- 36
- Verlag
- Diogenes
- Gattung
- BilderbuchFantastikSachliteratur
- Ort
- Zürich
- Jahr
- 2016
- Preis
- 20,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eine fantastische Reise von den Weiten des Weltalls bis in die Tiefsee - oder eben anders herum...
Beurteilungstext
Das Bilderbuch wird um 90 Grad gedreht betrachtet und kann dann von vorne nach hinten oder von hinten nach vorne durchgeblättert werden. Man sieht also über jeweils eine Doppelseite reichende, hochformatige Illustrationen.
Der Hauptprotagonist, ein Fantasiewesen, das wie eine Mischung zwischen einer Roten Rübe und einer Qualle aussieht, verlässt Eltern und Geschwister auf seinem Heimatplaneten und reist durch das Weltall zur Erdoberfläche. Es taucht in den Ozean ein und erreicht schlafend ein Korallenriff. Alternativ startet es eine Traumreise am Meeresgrund und landet in der Geborgenheit seiner Familie auf einem fernen Planeten.
Gestalterisch dominiert im Buch der schwarze Bildhintergrund, der sowohl das Weltall, als auch das Meerwasser darstellt. Er erzeugt eine bedrohliche Stimmung. Lediglich die Doppelseiten, die die Erdatmosphäre und die obere Ozeanschicht zeigen, haben einen recht freundlichen mittelblauen Hintergrund. Der namen- und geschlechtslose Protagonist bewegt sich in einer Art gelbem Schlauch durch das Geschehen. Dort, wo das “Männchen” sich gerade befindet, ist der Schlauch ausgeweitet, ansonsten zieht er sich als stark kontrastierende Linie über die Seiten. Vor dem monochromen Hintergrund sind weitere Elemente dargestellt, z.B. Sterne und spiralförmige Sonnensysteme, UFOs, Flugzeuge, Häuser, Menschen und Fische. Alle Bildelemente bestehen lediglich aus Farbflächen in den Farben Schwarz, Weiß, Gelb, Blau und Rot. Es gibt keine Perspektive, keine Schattierungen, keine Konturen. Auf jeder Doppelseite schaffen einige Wörter Text Assoziationen zum dargestellten Geschehen.
Das Buch unterscheidet sich nicht nur in der Leserichtung, sondern auch in der grafischen Gestaltung vom Mainstream und hat dadurch einen gewissen Reiz. Durch die detailarme und teilweise recht abstrakte Darstellungsweise wird die Fantasie allerdings nur bedingt angeregt. Das “Männchen” hat zwar verschiedene Gesichtsausdrücke und wirkt insgesamt sympathisch, es spricht aber die Leser emotional zu wenig an, um sich als Identifikationsfigur zu eignen.