Fred und Ich

Autor*in
Hach, Lena
ISBN
978-3-407-75719-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
93
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2023
Lesealter
12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
12,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Anni verliebt sich auf Anhieb in Fred. Als sie erfährt das er trans ist, weiß sie zunächst einmal gar nicht, wie sie reagieren soll. Doch vorsichtig und behutsam nähern sich die beiden an und nehmen dem Thema die Schwere, die es auf den ersten Blick hat.

Beurteilungstext

Auf knapp einhundert Seiten erzählt die 13jährige Anni die Geschichte über sich selbst und über Fred. Alles beginnt montags in der Früh, als sie lange vor Schulbeginn in die Bäckerei geht und Fred zum ersten Mal tief in die Augen blickt. Schon am darauffolgenden Sonntag müsse die beiden sich wieder trennen, denn Fred war nur zu Besuch in der Stadt. Doch was sich in diesen sieben Tagen abspielt, hat es in sich.
Anni schreibt in der Gegenwart und so kann die Leserschaft hautnah die Begegnungen, die Gespräche und vor allem die Gefühle miterleben. Denn es geht um das erste Verliebtsein. Schon der erste Blickaustausch lässt ein kribbelndes Gefühl entstehen und als Fred ihr dann folgt, um den vergessenen Hammer nachzubringen, entsteht sogleich ein Gefühlschaos.
Anni geht jeden Morgen, vor der Schule zum Eisbaden und am Dienstag entschließt sich Fred, es auch mal auszuprobieren. Als er sein T-Shirt über den Kopf zieht, fällt Anni aus allen Wolken. Fred hat einen Busen. Anni ist verunsichert und weiß nicht , wie sie reagieren soll und dann steigen die beiden in das Eiswasser und sprechen erstmal nicht darüber.
Im Internet versucht sie sich dann kundig zu machen und stößt auf den Begriff trans.
Die Autorin schafft es durch die jugendliche Erzählperspektive, die sie gekonnt und sehr glaubwürdig einnimmt, ein brisantes und sehr aktuelles Thema aufzugreifen und im Roman zu erzählen. Es wird nichts romantisiert, aber auch nicht verschwiegen, wie schwer es sein kann, im „falschen“ Körper zu stecken. Mit viel Wärme und vorsichtigem Einfühlungsvermögen erzählen sich die beiden ihre Geschichten. Fragen werden sehr behutsam gestellt und Vieles wird zwischen den Worten oder mit Gesten ausgetauscht. Auch Anni hat mit dem Tod ihres geliebten Onkels eine schwere Krise zu meistern und so können sich die beiden gegenseitig unterstützen. So bekommt die Geschlechtsidentität nicht eine übergeordnete Wichtigkeit, sondern ist nur eins von vielen andern Punkten, über die die beiden sprechen.
An keiner Stelle zweifelt Anni die Geschlechtsidentität ihres Freundes an und das ist sehr wohltuend. So kann eine echte Verliebtheit entstehen und als die beiden sich nach nur einer Woche trennen müssen, schenkt Fred ihr ein Handy, um in Kontakt zu bleiben.
So endet diese Geschichte, ohne die Problematisierung einer Geschlechtsumwandlung, die mit Hormontherapien und Operationen einhergehen muss und es bleibt beim ersten Verlieben und einer beginnenden Freundschaft, die alles andere offenhält.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 9; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 26.02.2023

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