Francis oder Das Tränen-Tattoo

Schlagwörter

• Freundschaft
• Tod/Sterben

Teaser

Die Geschichte einer sich langsam entwickelnden Freundschaft und Liebe zwischen Sophie und Francis, die beide einen nahe stehenden Menschen verlorenen haben: Sophie den kleinen Bruder, Francis die Mutter. Ihre Trauerbewältigung bringt sie einander näher…

Beurteilungstext

Eigentlich könnte das Buch einen ganz anderen Titel haben, denn genau genommen schildert dieses Buch in erster Linie, unter welchem seelischen Druck ein junges Mädchen zu Beginn der Pubertät stehen kann, nachdem ihr jüngerer Bruder nach langer Krankheit gestorben, die Ehe der Eltern zerbrochen ist und Freddie, ihre ältere Schwester als dominierender Teil der Geschwister kein Verständnis für Sophies Probleme hat.
So blendet Sophie in ihrer seelischen Not den emotionalen Teil ihres Ichs aus, sucht durch extremes Leistungs-Denken Anerkennung zu erringen und wird durch die Freundschaft zu Francis, einem sensiblen älteren Jungen, der sich beim Tod der Mutter eine Träne auf die Wange hat tätowieren lassen, zunächst sehr verunsichert, später aber stabilisiert.
Die Schilderung der einzelnen Personen ist sehr differenziert und lebensecht, die Entwicklung der Handlung und der Freundschaft von Sophie und Francis ist fesselnd geschrieben und scheint mehr ein ausgezeichnetes Psychogramm verschiedenster Charaktere.
Da das Buch viele reale Probleme aus dem Erlebnis-Bereich von Jugendlichen aufgreift und lebensecht und differenziert behandelt, ist es unbedingt für Jugendliche ab der Mittelstufe zu empfehlen.

Aufgenommen in das jährlich erscheinende Verzeichnis TASCHENBUCHTIPPS (2004).