Forschungsgruppe Erbsensuppe - oder wie wir Omas Geheimnis auf die Spur kamen

Autor*in
Patwardhan, Rieke
ISBN
978-3-95728-023-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, Regina
Seitenanzahl
142
Verlag
Knesebeck
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
13,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Weil Nils in der Schule so ausgleichend ist, bekommt er Evi als Sitznachbarin, die bei jeder Gelegenheit ausrastet. Beide wollen eine neue Bande gründen, da ihre Erzfeinde, die „22 Fragezeichen“, sie nicht in der Detektivgruppe haben wollten. Als Lina, ein syrisches Flüchtlingskind, neu in die Klasse kommt, schließt sie sich mit Nils und Evi zusammen. Alle drei treffen sich nach der Schule immer bei den Großeltern von Nils, als dort nach geraumer Zeit merkwürdige Dinge passieren.

Beurteilungstext

Nils, aus dessen Sicht das Buch erzählt ist, geht in die dritte Klasse. Weil er so ruhig und ausgeglichen ist, setzte die Lehrerin Evi neben ihn, in der Hoffnung, dass diese dadurch lernt, ihre Aggressivität ein wenig abzubauen. Bisher hat sie durch ihr ADHS-Syndrom mit großer Leidenschaft fast allen Kindern immer wieder den Ellenbogen in die Rippen gerammt, hat daher keine Freunde und wurde auch nicht in die Detektivgruppe der „22 Fragezeichen“ aufgenommen.
Evi möchte sofort mit Nils eine eigene „Bande“ aufmachen, und als dieser einwilligt, besteht sie darauf, dass beide alles immer gemeinsam machen. Insofern geht sie auch jeden Tag mit zu den Großeltern von Nils, bei denen er sich aufhält, bis seine Eltern von der Arbeit kommen.
Eines Tages kommt Lina in die Klasse, ein Flüchtlingskind aus Syrien. Sie wird sofort von Evi vereinnahmt, die daraus das Bandenprojekt Integration macht. Nunmehr sind es drei Kinder, die jeden Tag von Nils' Oma bekocht werden, denn Lina wird nach kurzer Zeit in die Bande aufgenommen. Nachdem das Projekt „Integration“ erfolgreich abgeschlossen ist, suchen alle drei nach einer neuen Aufgabe.
Die findet sich bald, denn bei den Großeltern geht es nicht mehr mit rechten Dingen zu. Oma schaut neuerdings ganz viel Fernsehen, insbesondere die Berichte aus Krisengebieten, geht jeden Tag Unmengen von Erbsendosen einkaufen und das Kochen muss der Großvater übernehmen. Seitdem gibt es statt Kuchen angebrannte Bratkartoffeln. Außerdem packt Oma einen „Notfallkoffer“ mit wichtigen Dingen, der stets in ihrer Nähe stehen muss.
Da die Fragen der Kinder zunächst nicht beantwortet werden, machen sie sich ihre eigenen Gedanken, die darin gipfeln, dass Oma wohl krank sei und von Opa ins Heim abgeschoben werden soll. Schon gar als sie mitbekommen, dass die Großeltern eine „Kontaktstelle für ältere Menschen“ aufsuchen.
Als die Kinder nachts im Haus der Großeltern „recherchieren“ und dabei durch die umfallenden Erbsendosen einen riesigen Krach verursachen, weckt das die Eltern und den Opa auf. Endlich gibt es ein gemeinsames, klärendes Gespräch, und sie kommen dem Rätsel von Omas merkwürdigem Verhalten und den Erbsendosen auf die Spur.
In dem Buch wird die Thematik von Flüchtlingen und Integration auf kindgerechte Art sehr gut erklärt, da sich herausstellt, dass die Großmutter damals ebenfalls ein Flüchtlingskind war. Es werden Parallelen sowie Unterschiede aufgezeigt von Flüchtlingen, die heute nach Deutschland kommen, und denen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Richtung Westen fliehen mussten. Verpackt in eine spannende Handlung, welche dem „kriminalistischen Spürsinn“ dieser Altersgruppe sehr entgegenkommt.
Die Zeichnungen passen zu den jeweiligen Handlungen, wobei allerdings niemand in Lina ein syrisches Kind erkennen würde, weil es außer der Haarlänge keinen Unterschied gibt. Das ergibt sich aus den Zeichnungen auf der Rückseite des Buches.
Auch ansonsten weist im Verhalten von Lina nur wenig darauf hin, mit welchen Problemen Kinder von Migranten im Alltag noch zu kämpfen haben. Die Integration Linas erfolgt in allerkürzester Zeit, und ihr Verhalten unterscheidet sich kaum vom Verhalten deutscher Kinder. Auch der Vorname Lina wird eher einem europäischen Kind zugeordnet.
Trotz alledem ein empfehlenswertes Buch für Kinder ab acht Jahre.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Veröffentlicht am 02.11.2019

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