Die Schule der mittelguten Zauberer - Wirbel um den Neuen

Schlagwörter

• Familie
• Freundschaft
• Schule

Teaser

Der Auftakt einer neuen Kinderbuchserie: Niko erfährt, dass er ein „Seher“ ist und wird in einer Zauberschule, der MGZ (Madame Garcias Zukunftsschule), aufgenommen – was für ihn, der aus einer ganz normalen Familie kommt, viele verwirrende Erlebnisse und Erkenntnisse zur Folge hat.

Beurteilungstext

Als der zehnjährige Niko zum ersten Mal den rosa Nebel wahrnimmt, der nun immer eine Vision ankündigt, geht seine Mutter mit ihm zu verschiedenen Ärzten, die ihm nicht weiterhelfen können. Und dann geht er in eine seltsame Sehschule, die, wie sich später herausstellt, von einer der Lehrerinnen der Zauberschule betrieben wird. Hier wird die richtige Diagnose gestellt: Niko ist ein Seher und soll fortan in seiner prophetischen Gabe ausgebildet werden.
An der MGZ (im Schülerjargon „Schule für mittelgute Zauberer“), die zu Niko passt, weil er sich als überall höchstens durchschnittlich empfindet, findet Niko neue Freunde, aber trotzdem ist der Anfang für ihn sehr schwierig. Vieles ist chaotisch, und nicht nur ihm gelingen die Zaubereien und Fertigkeiten, die sie lernen, eher mäßig. Noch dazu ist seine Partnerin, eine „Lauscherin“, die zu den stummen Visionen, die er hat, quasi die Tonspur hört und an die er sein Leben lang gebunden sein wird, arrogant und wenig unterstützend. Als er eines Nachts versucht wegzulaufen, retten ihn seine neuen Freunde aus einer bedrohlichen Lage, denn er wurde vom Hausmeister der Nachbarschule, dem Merlineum, der Eliteschule für Zauberer, aufgegriffen. Zu dieser Schule besteht ein Konkurrenzverhältnis, und es ist streng verboten, das Gelände zu betreten, was aber unweigerlich geschieht, will man vom Gelände der „Schule der mittelguten Zauberer“ fort. Bei dieser Rettungsaktion funktionieren alle Zauber, ausnahmsweise, was für Niko ein schönes Gefühl ist und für ihn die Zauberschule doch zu einem Zuhause macht.
Das Buch endet kurz nach diesem Höhepunkt mit dem Erscheinen einer Delegation des Merlineums vor der Tür der „Schule der mittelguten Zauberer“ und so wird auf den Folgeband verwiesen.
Der Ton des in der ersten Person erzählten Buches ist komisch, aber trotzdem nimmt man Nikos verschiedene Kümmernisse und Sorgen ernst. Sowohl die leise Resignation, mit der er seine „Mittelmäßigkeit“ beschreibt, als auch die Bedenken, den rosa Nebel seinem Freund gegenüber zu erwähnen, sind für Kinder nachvollziehbar. Ebenso das Unbehagen seiner Partnerin gegenüber, der etwas älteren Elisa, die sich ihm gegenüber alles andere als nett verhält.
Die Handlung ist erwartbar: ein Internatsroman mit all den Zutaten, die im Grunde seit „Hanni und Nanni“ bekannt sind, mit Konkurrenzsituationen und Heimweh, mit schrulligen Lehrer*innen und heimlichen Aktionen der Schüler*innen. Auch die „magischen“ Zutaten überraschen nicht wirklich. Doch das Buch ist gut erzählt, alle diese Handlungselemente und Figuren sind schlüssig komponiert, und der vorwiegend komische Ton ist nicht einfach Klamauk, sondern ist immer auch verknüpft mit ernsteren Aspekten.
Die schwarz-weißen Illustrationen sind als Vignetten und halbseitige Bilder im Text verstreut und lockern den relativ groß und mit vielen Absätzen gesetzten Text auf.