Forschungsgruppe Erbsensuppe oder wie wir Oma großem Geheimnis auf die Spur kamen

Autor*in
Patwardhan, Rieke
ISBN
978-3-95728-023-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Kehn, ReginaArnet, Fabian
Seitenanzahl
142
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Nils, der Protagonist, lebt tagsüber bei seinen Großeltern, da seine Eltern beide arbeiten.Er besucht die 3. Klasse. Der Platz neben ihm ist frei. Eines Tages wird seine impulsive Klassenkameradin Evi neben ihn gesetzt. Sie fragt ihn, ob er eine Bande mit ihr gründen will.

Beurteilungstext

Die Autorin Rieke Patwardhan ist aufgewachsen in Schleswig – Holstein. Ihre Begeisterung für das Lesen zog sich durch ihre gesamte Kindheit. Nach einer Lehre als Buchhändlerin, dem Studium verschiedener und wechselnder Geisteswissenschaften, studierte sie Psychologie und beendete ihr Studium mit dem Abschluss der Diplompsychologie. Mit ihrer Familie lebt sie in Hamburg.
Die Illustratorin Regina Kehn, geboren 1962, studierte Illustration in Hamburg an der Fachhochschule für Gestaltung und schloss dort im Bereich Kinderbuch ihr Studium 1989 ab. Seit 1990 ist sie freiberuflich tätig für Kinderbuchverlage, das Fernsehen, Magazine und in der Werbung. 2015 gestaltete sie eine Briefmarke für die Post. Mit ihrer Familie lebt sie in Hamburg.
Nils, der Junge mit dem, wie seine Lehrerin sagt, „ausgleichenden Gemüt“,bekommt in der Klasse eine neue Sitznachbarin Evi. Evi, die immer in Bewegung ist, leicht wütend wird, herumschreit oder um sich haut, hat nach ganz kurzer Zeit eine Idee. Sie will mit Nils eine Zweierbande gründen, denn alle anderen Kinder der Klasse sind schon zusammen in einer Bande mit 22 Mitgliedern. Platz für Evi und Nils gibt es dort nicht mehr.
Die Sache ist also abgemacht. Sie teilt Nils mit, dass sie sich am Nachmittag bei ihm treffen wollen. Wie immer verbringt Nils den Nachmittag bei Oma und Opa, da seine Eltern beide arbeiten. Ob das gut geht, wenn Evi kommt? Nils erzählt seinem Opa von Evi. Es dauert gar nicht lange, da steht Evi vor der Tür. Sie fackelt nicht lange, holt Desinfektionsmittel und ein blitzendes Anglermesser aus ihrem Einkaufsbeutel und bereitet alles vor, um mit Nils Blutsbrüderschaft zu schließen. Der weigert sich. Gottseidank kommt Opa ins Zimmer und mischt sich ein. Er erzählt von seinen „eigenen Erfahrungen“ und kann Evi zu Nils Erleichterung von ihrem Vorhaben abhalten. Nils und Evi überlegen, welcher Aufgabe sich ihre Bande annehmen können. Eines Tages betritt ein neues Mädchen die Klasse. Als Flüchtling war sie nur mit ihrem Vater aus Syrien gekommen. Jetzt weiß Evi, was die Bande zu tun hat. „Wir machen Integration.“ Und weil der Bandenplatz bei Nils Oma und Opa ist, soll Lina auch dorthin mitgebracht werden. Nach dem Mittagessen läuft alles nach Plan, zuerst die Hausaufgaben, dann die Integration, wie Oma sagt. Bald redet Lina fast so viel wie Evi. Lina erzählt, dass sie zu Hause in Syrien Chefin einer Detektivbande war. Die drei Kinder beobachten ihre Klassenkameraden Sofie und Pit, die immer wieder hinter Mohammed und Adil herschleichen. Sofies Mutter hatte gesagt, dass Leute Anschläge planen, von denen man es gar nicht denkt.„Die Unauffälligen sind die Schlimmsten“. Evi gerät außer sich und wirft sich wütend auf Sofie. Lina mischt sich ein. Wieder bei Opa und Oma angekommen, erzählen sie, was passiert ist. Opa ist entsetzt, doch Oma erinnert ihn an die Zeit im Krieg, in der ebenfalls Fremde verdächtigt wurden. Auf das drängende Nachfragen der Kinder beginnt Opa zu erzählen. Nach dem Mittagessen ruht Oma sich normalerweise aus. Dieses Mal jedoch sitzt sie ungewöhnlicher Weise wie gebannt vor dem Fernseher und schaut Nachrichten. Lina weiß, was die Oma anschaut. Sie sagt nur „Krieg“! Opa, der inzwischen vom Einkaufen zurückgekommen ist, schleppt schwere prall gefüllte Taschen, ihr Inhalt, elf Dosen Erbsensuppe! Oma ist damit zufrieden. In den kommenden Tagen gerät alles nach und nach aus den Fugen. Nils, Evi und Lina, die inzwischen Bandenmitglied ist, wollen der Sache auf den Grund gehen und das Geheimnis der Erbsensuppe erforschen.
Rieke Patwardhan ist es gelungen, einfühlsam und dennoch eindringlich die sensiblen Themen „Flucht“ und „Flüchtlinge“ aufzugreifen und die Situationen im zweiten Weltkrieg mit den aktuellen in Verbindung zu bringen, so dass Kinder diese verstehen können. Die begleitenden Illustrationen von Regina Kehn lassen im Kopf die treffenden Bilder zur Geschichte entstehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von 151; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 30.05.2019

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