Fluch des Magiers

Autor*in
Melli, Sandra
ISBN
978-3-426-50418-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
490
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es ist der dritte Teil der Saga, die in den 2- geteilten Dämmerlanden spielt. Die Kräfte von 6 magischen Farben, vertreten durch Magier (Evaris), die im Auftrag von Göttern handeln, müssen ausbalanciert werden. Götter und ihre Völker kämpfen mit mystischen Mitteln, Mischwesen und Übertragungen von Gedanken und Fähigkeiten, um die Herrschaft über Königreiche. Die Katzenfrau Laisa verbündet sich für ihren Auftrag mit dem Krieger Rogon, um ein weiteres Netzwerk aus Lügen und Verrat zu vernichten.

Beurteilungstext

Sandra Melli (ein Autorenpaar) setzt nach ""Stern der Göttin"" und ""Stolz der Kriegerin"" Unmengen von Details und Namen voraus und beschreibt, wie Laisa, die Katzenfrau, neue Aufgaben übertragen bekommt, um in der Welt der magischen Farben weitere Intrigen aufzudecken, besonders die Vorhaben des gefährlichen Magiers. Sie hat vor allem einen Helfer, den Krieger Rogon, von der anderen Seite des Stromes der Dämmerlande. Immer wieder werden sie vor eigentlich unlösbare Aufgaben gestellt. Die Konflikte sind für Leser aufgrund der jeweiligen Eigenheiten so vielschichtig und undurchschaubar, dass ohnehin nur Magie und die unvorstellbaren, sogar explosiven Kräfte der Farben sie lösen können. Die menschlichen Nachfahren der Götter haben unterschiedliche Kräfte und können Angriffe nicht gleichermaßen bewältigen. Auch die Wechselwesen bzw. Mischlinge wirken nicht vorher einschätzbar am Geschehen mit.
Es gibt einen sehr ausführlichen, 10-seitigen Anhang, mit den Namen der Evaris, der Götter, der Begriffe, der Länder, der Orte und der Völker. Den zwei Seiten mit Namen der Personen ist die Farbzugehörigkeit beigefügt, jedoch keine Charakteristik, keine bisherige Geschichte oder besondere Fähigkeit. Die Völker sind äußerlich bis in die genaue Größe etwas klarer beschrieben und lassen - je nach Abstammung z.B. vom Urvolk oder durch Vermischung - Verhaltensweisen und Eigenschaften vermuten. Für einzelne Figuren ist das aber nicht immer gültig, zumal es in jedem Volk noch fremde Populationen gibt.
Die Konflikte schwelen Jahrhunderte und sind auch innerhalb der 6 Götter (je 3 im Westen und im Osten) und der Evari (Wächter, die im Auftrag der Götter den Frieden überwachen sollen) in ihren 16 Völkern vorhanden. Zumal Grenzen immer wieder wechseln, es Überläufer und Mischwesen innerhalb einer Gruppe gibt und einige Völker auch schon unter anderer Herrschaft gestanden haben. Die erfolgreichen Kämpfer werden nämlich mit der Verwaltung und dem Besitz eigener Gebiete belohnt. Dies geschieht je nach Machtgefüge auch gegen regelnde Gesetze, Absprachen und Rangfolgen. Daraus resultieren dann wiederum neue Konflikte. Die Evaris sind sehr mächtig und vertreten je eine der magischen Farben bzw. Kräfte: Weiß, Schwarz, Blau, Violett, Grün und Gelb. Im Deckel vorne ist eine Landkarte mit Grenzen, Städten und Flüssen des Dämmerlandes skizziert.


Es ist für neue Leser auch mit der kurzen Einführung nahezu unmöglich, sich in die Figuren und Eigenschaften einzulesen.
Nach kurzem zeitlichen Leseabstand gerät man in Schwierigkeiten, den Anschluss herzustellen. Es bleibt schwer zu verfolgen, wer gerade mit wem im Krieg ist, zu welcher Farbe die jetzt gerade Genannten gehören, wer feindlich gesonnen ist oder befriedet wurde. Dazu sind zusätzliche Aufzeichnungen nötig. Es ist eine Aufgabe für Puzzlefreaks, die den Ehrgeiz haben, den Ablauf wirklich durchdringen zu wollen. Wenn dieser Ehrgeiz nicht besteht, lässt sich das Buch auch gerne einmal diagonal lesen. Es findet sich immer irgendwo eine nette abenteuerliche Idee oder ein phantastisches Geschehen, jedoch bleibt die innere Logik verschlossen.
Vielleicht soll oder muss es diese Logik auch gar nicht geben, denn das Katzenmädchen und Rogon siegen immer. Sie verhindern plötzlich z. B. die Auswirkung eines unbekannten Giftes, weil Laisa weiß, wie es unschädlich beseitigt werden kann oder sie setzen vorher nicht bekannte magische Fähigkeiten ein. Katzen verfolgen wichtige Verhandlungen und versorgen über ihre Gedankenkraft zeitgleich den Krieger mit Wissen über die hinterhältigen und betrügerischen Absichten der Fürsten. Auch wenn der Plan der Gegner noch so genial ist, es bleibt ihm keine Chance. Immer kommt von irgendwo eine neue unbekannte Kraft hinzu. Schade ist bei all dem, dass man nicht mitdenken kann. Der Leser kann nur sicher sein, dass neue Unbekannte die Prozesse zwar verschlimmern aber auch jederzeit wieder lösen können. Es ist kein Platz für Gedanken, auf welche Mittel der Leser vielleicht selbst strategisch zurückgreifen würde, nachdem er sich auf die Figuren eingelassen hat. Alles ist möglich aber wenig erklärbar. Rogon gehört zum Schluss sogar zu den Kriegern, deren Kräfte man als ausgestorben glaubte. Er kann die Wucht aller Farben in seinem Körper auffangen und verarbeiten, auch wenn er dabei fast umkommt. Sogar noch ein feuerspeiendes Wesen wächst gleichzeitig aus ihm heraus. Fast sterbend geben ihm aber heilende Hände, Laisa und echte Schlangenheilerinnen natürlich seine Kraft zurück. Der dafür zuständigen Hüterin des heiligen Baumes gelingt das nicht.
Alle Beteiligten werden ihre Kräfte noch benötigen, denn im Ende ist angedeutet, dass die Konflikte bei Weitem noch nicht beigelegt sind und weitere Aufgaben warten.
Selbst die letzten Seiten stiften noch weitere Verwirrung über die bestehende Lage und die vielen genannten Protagonisten, die einbezogen oder überwunden werden müssen. Das lädt nicht zum Weiterlesen ein.

Das isolierte Buch hinterlässt Frustration, jedenfalls für diejenigen, die Spannung und Entspannung suchen und sich nicht ausdrücklich in ein solch verworrenes Personal einarbeiten wollen. Es ist wirkliche Arbeit, sich mit diesen Strukturen zu beschäftigen. Es macht vielleicht für die Leser Gewinn, die eine solche Arbeit wollen oder suchen. Dazu sollte man bereits Fan sein.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von stoni.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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