Flieg, kleine Fliege!

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Teaser

Eine kleine Fliege setzt sich auf den Rüssel eines Elefanten, auf das Ohr eines Flusspferdes und auf die Pfote eines Tigers. Die großen Tiere versuchen, die Fliege zu treffen, aber die kleine Fliege fliegt weiter.

Beurteilungstext

Wunderschöne Bilder von Kevin Waldron prägen dieses Bilderbuch. Die großflächigen Zeichnungen auf grauem Papier konzentrieren sich auf die beschriebenen Tiere. Obwohl das Buch etwas größer ist als ein Din A4- Format, sind auf manchen Seiten nur Ausschnitte der Tiere zu sehen. Durch dieses Stilmittel wirkt die Größe der Tiere im Verhältnis zur winzigkleinen Fliege besonders auffallend. Drucktechniken, sparsam eingesetzt in Naturfarben, beleben den Hintergrund. Die ausdrucksstarken Illustrationen imponieren Kindern und faszinieren auch schon Zweijährige.
Der Autor Michael Rosen ist ein Poet und in der englischen Originalausgabe prägen lustige Verse das Buch. Die deutsche Übersetzung von Richard Rosenstein hat diesen Charme eingebüßt. Der deutsche Text entspricht den englischen Wörtern, aber man spürt, dass im Englischen ein Reim zu Grunde liegt, der hier fehlt. Wenn es im englischen heißt: Tiny little Fly sees some stripey paws. It´s a great big tiger! and settles on her claws”, wird es übersetzt mit “Kleine Fliege klitzeklein sieht gestreifte Pfoten. ´Welch ein Tiger riesengroß!´, sprachs und setzt sich auf die Pranke. Die Sprachmelodie wirkt gestört. Kurze Reime zu übersetzen, die sich genau auf Bilder beziehen, ist schwierig.
Die Botschaft des Buches bleibt fraglich. Die Fliege kitzelt die Tiere, so dass diese nach ihr schlagen, aber wie man es auch vom Menschen kennt, ist die Fliege schneller und fliegt davon. Das ist die ganze Aussage des Buches. Etwas mehr Inhalt wäre sinnvoll. Der Text ist äußerst sparsam gehalten.
Nur wegen der tollen Illustrationen habe ich das Buch als empfehlenswert eingestuft, auch für Kindergruppen geeignet.