Mein trauriges Buch

Autor*in
Rosen, Michael
ISBN
978-3-7725-2060-0
Übersetzer*in
Rosenstein, Richard
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Blake, Quentin
Seitenanzahl
29
Verlag
Freies Geistesleben
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2006
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
15,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Ich-Erzähler ist traurig. Traurig, weil sein Sohn gestorben ist. Traurig, weil auch seine Mutter nicht mehr da ist. Er beschreibt, wie die Trauer ihn überwältigt, wie sie sich anfühlt, wie er mit ihr lebt und warum er weiterlebt.

Beurteilungstext

Dies ist ein ungewöhnliches Buch, das einen sofort gefangennimmt. Auf der ersten Seite grinst den Betrachter das Bild eines Mannes an, der angestrengt fröhlich guckt - denn seine Mitmenschen mögen ihn nicht, wenn er traurig aussieht. Nachdem er jedoch den Betrachter ins Vertrauen gezogen hat, kann er seine Maske ablegen und ihm seinen wahren Gemütszustand offenbaren. Das geschieht in bildlichen Vergleichen und anfangs sehr grauen Farbtönen. Diese wechseln je nach Inhalt - die Erinnerungsbilder an seinen Sohn sind voller Farbigkeit und geben durch das weiße letzte Bild doch die Leerstelle eindeutig an. Emotionen wie Wut sind durch altrosa-rote Töne gekennzeichnet, bevor ganz zum Schluss das gelbe Licht der Kerze seinen halbwegs warmen Schein auf das Grau des Erzählers wirft und ihn so weiterleben lässt. Ein anderes Ende gibt es nicht - damit bleibt das Buch ehrlich und gibt keine falschen, tröstenden Lösungen vor. Traurigkeit ist da, mal mehr, mal weniger, aber sie berechtigt nicht dazu, das Leben zu verlassen, sondern sie ist Anlass des Erinnerns und des Bewahrens von Erinnerungen an Momente mit geliebten Menschen.
Das Buch ist so überzeugend, weil es der Trauer des Erzählers - und damit auch der möglichen des Betrachters - Raum gibt. Eindringliche Sprache, die besonders durch die Ich-Form lebendig wirkt, und eine ausdrucksstarke bildliche Umsetzung machen den Inhalt sehr präsent. Einzig irritierend ist die fehlende Beugung von “niemand” - sollte es nicht heißen “mit niemandem sonst” statt “mit niemand sonst”?
“Mein trauriges Buch” wird geduldig im Bücherschrank stehen - für bestimmte Momente: “Traurig ist irgendwann. Es kommt und findet dich.” Und dann mag dieses Buch helfen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von sr.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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