Flammen im Kopf
- Autor*in
- Bröger, Achim
- ISBN
- 978-3-522-17452-7
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 176
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Klassenlektüre
- Preis
- 9,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Fünf Jugendliche wollen vorzeitig im Nachbardorf das Osterfeuer anzünden.Aus dem "Streich" wird bitterer Ernst, denn in dem Holzhaufen versteckt sitzt ein Junge und hält Wache.
Beurteilungstext
Seit Generationen ist es fast schon Tradition: Jedes Jahr versuchen Jugendliche aus den Dörfern Eggersberg und Bechtshausen, den andren bereits vor Ostern das Osterfeuer anzuzünden. Nachdem es vor zwei Jahren den Eggersbergern geglückt ist, sind Hannah, Nick, Britt, Julian und Philipp aus Bechtshausen entschlossen, es ihnen diesmal heimzuzahlen. Am Vortag hat Hannah bereits ausgekundschaftet, wo die Wachen stehen und Philipp gelingt es, das Benzin in den Haufen zu schütten, der beim Anzünden sofort in Flammen steht. Was die fünf nicht wußten: Im Holzhaufen versteckt saß eine weitere Wache, Florian, dessen Schreie ihnen nicht mehr aus den Ohren gehen. Selbstverständlich erscheint es ihnen, dass sie unter diesen Umständen nicht nach Hause können, und so begeben sie sich, geplagt von Angst und Schuldgefühlen, auf eine abenteuerliche Flucht nicht nur vor der Polizei, sondern auch vor der Rache einer brutalen Schlägertruppe aus Eggersberg.
Brögers Geschichte zeigt, welch eine verhängnisvolle Wende ein Streich unerwartet nehmen kann; hatte doch keiner der Beteiligten beabsichtigt, dass jemand dabei persönlich zu Schaden kommt. Er berichtet von den Ereignissen im Präsens und bewirkt dadurch eine unmittelbare Betrachtung des Geschehens durch den Leser. Außerdem wechselt er zwischen zwei Perspektiven: Der der Jugendlichen und der des Polizisten und seiner Kollegin, die auf der Suche nach ihnen sind. Sorgsam arbeitet er vor allem den Charakter Philpps heraus, des verletzlichen Aussenseiters aus schwierigem Elternhaus, der die treibende Kraft der Gruppe ist und über einige kriminelle Energien verfügt. Den vier anderen hat Bröger dagegen eher die emotionale und reflektierende Rolle zugedacht. Unaufdringlich beschreibt er deren Reaktionen und Gefühle, wie z. B. Angst, Schuld, Spekulationen und läßt dadurch dem Leser Raum, sich mit den anstehenden Problemen auseinanderzusetzen und sich zu fragen, wie er selbst in der Situation reagieren würde. Die Darstellung der beiden verständnisvollen Polizisten, die weder Jagd- noch Strafgedanken leiten, ist angenehm und könnte jungen Menschen Ängste vor der Institution Polizei nehmen.
Durch kurze Sätze und leicht verständliche Sprache eignet sich das Buch als Klassenlektüre für Jg. 7 / 8 aller Schulformen.