Firekeeper’s Daughter

Autor*in
Boulley, Angeline
ISBN
978-3-570-16601-7
Übersetzer*in
Max, Claudia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
560
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwischen bürgerlicher und indigener Herkunft wächst Daunies an der Schwelle zum Erwachsensein auf. Doch ihre vermeintlich idyllische Welt bekommt Risse, als ihre beste Freundin vor ihren Augen getötet wird.

Beurteilungstext

Daunies wandelt zwischen den Welten. Einerseits lebt sie bei ihrer Mutter und Großmutter in deren bürgerlicher Welt im Norden Michigans, sie lebt aber auch ihre indigene Herkunft in der Tradition ihres Vaters, sie hält sich an den Glauben und die Gebräuche ihrer Vorfahren und hält engen Kontakt zum Tribe seiner Familie. Die jungen Menschen verbindet dabei besonders der Eishockey, Daunies, wie ihr indigener Halbbruder Levi sind in diesem Sport besonders begabt. Doch während Daunies sich auf ein Medizinstudium vorbereitet, lebt Levi im Licht großer Anerkennung die Karriere eines angehenden Profispielers. Eigentlich klingt alles sehr idyllisch, zumal mit Jamie ein neuer Schüler auftaucht, der auch gleich ins lokale Eishockeyteam aufgenommen wird und zu dem Daunies eine spontane Zuneigung entwickelt. Doch als ihre Freundin Lily von deren drogenabhängigen Ex-Freund Travis erschossen wird, stürzt Daunies‘ Welt zusammen. Schnell wird klar, dass vieles anders ist, als gedacht. Jamie entpuppt sich als verdeckter Ermittler des FBI, Daunies wird für die Ermittlungen rekrutiert und das ist erst der Anfang einer Serie an Enthüllungen, die Daunies‘ bisherige Welt in ihren Grundfesten erschüttern.
Angeline Boulley schreibt einen modernen Roman über indigene Identitäten in den USA. Das ist bemerkenswert und selten. Ihr gelingt ein moderner Blick auf besondere Lebenswelten und Kulturen, der die Augen öffnet für die Herausforderungen des Zusammenlebens in der Gegenwart, sie thematisiert dabei strukturelle Probleme, ohne in Stereotypisierungen oder Klischees zu verfallen. Gleichzeitig verflechtet sie in ihrer Geschichte vielfältige Themen jugendlichen Aufwachsens: Fragen von Herkunft, Grenzüberschreitungen, Ablösung vom Elternhaus, Unsicherheit, Zukunft, Liebe und die Suche nach den zentralen Wertvorstellungen für ein gelingendes Leben. Aus der Ich-Perspektive spannend erzählt, arbeitet sie auch die Sprache der Ojibwe-Tribes ein und gibt der Geschichte damit eine einzigartige Atmosphäre. Eindringlich und spannend, aber auch unterhaltsam und anrührend verfolgen wir ein Schicksal, das fremd und vertraut gleichermaßen ist und in dieser Spannung vielfältige Bezugspunkte verbindet. Gelungen und absolut empfehlenswert!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Michael Ritter; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 28.09.2023

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