Faule Kredite. Ein Fall für Kostas Charitos.

Autor*in
Markaris, Petros
ISBN
978-3-257-24206-5
Übersetzer*in
Prinzinger, Michaela
Ori. Sprache
Griechisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
397
Verlag
Diogenes
Gattung
Krimi
Ort
Zürich
Jahr
2011
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
11,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Athen 2010: Inspektor Kostas Charitos und sein Team ermitteln in mehreren Mordfällen an Bankern innerhalb weniger Tage. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig. Das Bankwesen und seine Akteure haben einen extrem schlechten Ruf im Volk und es ist nicht so einfach für die Athener Kommissare, den Mördern auf die Spur zu kommen. Parallel zu den Ermittlungen plagen Charitos noch private Sorgen: Er weiß nicht, wie er die Hochzeit seiner Tochter und die Raten für das neue Auto zahlen soll.

Beurteilungstext

Zwei Leseweisen bieten sich für diesen siebenten Fall des Athener Kommissars Charitos an: Zum einen kann man den Roman als soliden Krimi lesen, dessen Akteure in Athen leben, zum anderen als Bericht oder als ""Sittenbild Griechenlands in der Krise"" (Zitat aus einer Rezension des Standard, Wien, zu finden im Klappentext). Für beide Rezeptionen finden sich genügend Anknüpfungspunkte: Reichlich Mordfälle unter den Reichen (ein ehemaliger Bankchef, ein Niederlassungsleiter einer englischen Bank, ein Mitarbeiter einer Ratingagentur und ein Besitzer eines Inkassobüros), die allesamt keine Sympathieträger sind. Auf der anderen Seite das zornige und zu Recht empörte griechische Volk [und hier vor allem die Mittelschicht, zu der auch Charitos mit seiner Familie gehört], das von heute auf morgen und sehr schmerzlich zur Kasse gebeten wird: Einkünfte sinken, Renten werden gekürzt und Kleinkredite sind unbezahlbar.
Markaris beobachtet genau und lässt seine Protagonisten nachvollziehbar und glaubwürdig agieren. Allen voran sein Kommissar, der mit seiner Gelassenheit, seiner fast phlegmatischen, stoischen Haltung gegenüber den kleinen und großen Katastrophen nicht nur seine Kollegen, sondern auch seine Frau und Tochter manchmal fast zur Verzweiflung bringt.
Die Auflösung des Kriminalfalles überzeugt nicht unbedingt, wirkt ein bisschen konstruiert, wie die gesamte Krimihandlung.
Wer einen spannenden Politthriller erwartet, wie man sie von einigen skandinavischen Autoren kennt, wird ein wenig enttäuscht sein - dann sind es doch eher Schlaglichter und Eindrücke von Griechenland bzw. Athen in den Jahren der schweren Krise und als solche durchaus lesenswert.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ASR.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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