Der Tod des Odysseus

Autor*in
Markaris, Petros
ISBN
978-3-257-24413-7
Übersetzer*in
Prinzinger, Michaela
Ori. Sprache
Griechisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
214
Verlag
Diogenes
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
Zürich
Jahr
2016
Lesealter
16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Zwischen den 1950er Jahren und heute spielen sieben kurze Kriminalgeschichten über Griechen, Türken und Deutsche, die oft durch Zufall zum Spielball der Geschichte werden.

Beurteilungstext

Markaris' Helden sind oft kleine Leute, Ladenbesitzer, Polizisten niederer Dienstränge, einfache Priester. Das Schicksal hat sie an ihren Platz gestellt und dort schlagen sie sich jetzt irgendwie durch. Ein unvorhergesehenes Ereignis bringt ihr Leben durcheinander und gibt dem Autor die Gelegenheit, seine Leser in die Abgründe menschlicher Existenzen blicken zu lassen. In vielen Geschichten geht es um Migranten. Darin greift der Autor wohl auch seinen eigenen Lebensweg auf. Er gilt selbst als Wanderer zwischen den Kulturen, hat in der Türkei, Griechenland, Deutschland und Österreich gelebt und schreibt in allen drei Sprachen.
Den Geschichten des Autors liegt oft eine gute Idee zugrunde. Er hat Sinn für schwarzen Humor und den Reiz menschlicher Schwächen und wählt außerdem abwechslungsreiche Schauplätze. Dennoch bieten die Texte nur einen begrenzten Lesegenuss. Sie haben allesamt deutliche Längen, und die Handlung ist oft vorhersehbar. Spannungsbögen sind bestenfalls angedeutet. Auch die Erzählsprache des Autors ist nicht besonders variantenreich, sondern eher spröde und emotionsarm.
Manche der Geschichten spielen in der Vergangenheit, z.B. während Ausschreitungen gegen die griechische Minderheit im Istanbul der 1950er Jahre. Da fehlen den deutschen Lesern sicher die historischen Grundkenntnisse, um das Geschehen zu verstehen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Autor Ortsangaben macht, die nur ortskundige Leser verstehen - das dürfte wohl bei den wenigsten Lesern der Fall sein.
Insgesamt sind die Geschichten in "Der Tod des Odysseus" nicht besonders attraktiv, vor allem nicht für jugendliche Leser.

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Veröffentlicht am 20.06.2018

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