etwas bleibt

Autor*in
Barth-Grözinger, Inge
ISBN
978-3-522-17655-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
447
Verlag
Thienemann
Gattung
Ort
Stuttgart
Jahr
2004
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
18,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Erwin, der Sohn des wohlhabenden und angesehenen jüdischen Viehhändlers Levi in Ellwangen, hat viele Freunde und ist ein erfolgversprechender Gymnasiast. Nach dem Machtantritt der Nazis ändert sich sein Leben allmählich. Schmerzlich wird naiven Kindern die gesellschaftliche Entwicklung am eigenen Lebensalltag bewusst.

Beurteilungstext

Eingebettet in eine kleine, unbedeutende Rahmenhandlung in der Gegenwart wird hier ausladend die Geschichte einer zunächst angesehenen jüdischen Familie in Ellwangen(1931-1938) erzählt. Im Mittelpunkt steht der Sohn Erich, der das Gymnasium besucht und später Jura studieren will. Peu a peu setzt sich die allgemeine politische Entwicklung in dem Kleinstädtchen durch und Erich und seine Freunde erleben hautnah das sich verändernde Klima. Trotz der Er-Erzähler-Perspektive sind die Erlebnisse und Gefühle Erichs sehr genau nachempfunden dargestellt.
Durch die Schilderungen des Schulalltags und des Freizeitverhaltens der Jungen entwickelt sich die Handlung nahe am Leser und man verfolgt interessiert die weitere Schullaufbahn. Der intelligente und leistungsstarke Schüler wird zunächst ideologisch(unter-)bewertet, d.h., er bekommt von Nazi-Lehrern schlechtere Noten, wird im Unterricht links liegen gelassen oder öffentlich diffamiert, später wird er immer mehr isoliert und schließlich zum Verlassen der Schule veranlasst. Trotz des umfangreichen Textes und einer eher distanzierten Haltung der Rezensentin(Ist tatsächlich noch ein Jugendroman zum Thema und zur Zeit notwendig?) geht der Inhalt nahe und das Schulleben ist sehr lebendig und wirklichkeitsnah eingefangen. In die Handlung eingeflochten ist noch eine zarte Beziehung des Protagonisten zur Nichte des strammen Nazi-Lehrers, die zur Steigerung der Spannung beiträgt.
Rahmenhandlung und Nachwort zeugen davon, dass die Familie des Protagonisten den Holocaust, wenn auch erniedrigt und gebrochen, überlebt hat und authentisches Quellenmaterial als Romangrundlage dient. Das sachliche Glossar erklärt sowohl mosaische religiöse als auch zeitgeschichtliche Begriffe.
Das Buch lohnt sich also gerade in schulischen Zusammenhängen gelesen zu werden!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von verh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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