Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen

Autor*in
Reinhardt, Kirsten
ISBN
978-3-407-75681-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Schulz, Tine
Seitenanzahl
232
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüre
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Elvis Gursinski ist ein merkwürdiger Junge, der mit seinen ebenfalls merkwürdigen Eltern auf einem Friedhof wohnt. Sein einziger Freund ist ein Eichhörnchen. Dalia al Nour, das krasseste Mädchen in der Schule behält ihn im Auge, nicht nur weil Elvis mit den Toten spricht…

Beurteilungstext

„Elvis Gursinski und der Grabstein ohne Namen“ von Kristen Reinhardt, mit Illustrationen von Tine Schulz ist eine schaurig schöne Geschichte über den Jungen Elvis. Dieser wohnt mit seinen Eltern mitten in der Stadt auf einem Friedhof. Auf sehr humorvolle Art und Weise wird beschrieben, wie er, meiste auf sich allein gestellt, mit den Toten auf dem Friedhof spricht. Dass er eigenartig oder auch ungewöhnlich ist, wird nicht nur dadurch deutlich, dass er später mit einem Einhörnchen auf den Schultern herumläuft, sondern auch, dass Dalia al Nour ein Auge auf ihn haben soll. Sie ist das „krasseste Mädchen der Schule“ und ihre Auftritte, zusammen mit dem gewitzten Elvis sind sehr amüsant und auch als erwachsene*r Leser*in flitzt man durch die Kapitel. Der leichte Schreibstil und die humorvollen Beschreibungen der Gedankenflüsse gestalten diesen Kinderroman, der hin und wieder in eine schaurige düstere Welt abtaucht, was gerade für jüngere Leser*innen durchaus spannend und fesselnd sein könnte. Mysteriöses passiert im Haus von Elvis. Die Großmutter von Dalia, die dem Übernatürlichen nicht abgeneigt ist, traut dem Ganzen nicht. So geschehen seltsame Dinge, die Elvis versucht zu verbergen. Hier ist es sehr schön, dass mit Dalia und Elvis zwei grundlegend verschiedene Personen gezwungenermaßen aufeinandertreffen und trotzdem an den gegebenen Umständen zusammen wachsen können. Dalia ist laut und sehr direkt, also das genaue Gegenteil zum eher schüchternen Elvis, der sich in ihrer Gegenwart zunächst sehr unterwürfig verhält. Amüsant sind auch Dalias Ausdrücke und Ansichten, welche hin und wieder für einen Lacher gesorgt haben. Es sind nicht nur Elvis und Dalia, auch ihre Schamanen-Großmutter ist unglaublich schräg und hier schafft es das Buch abermals, sich weder über die Eigenheiten seiner Protagonist*innen lustig zu machen noch sie ins Lächerliche zu ziehen. Vielmehr wird das Sonderbare soweit vermenschlicht, dass es interessant und nicht abstoßend ist. Wahrscheinlich beabsichtigt und sehr gelungen finde ich die Bedeutung des Namens „Nour“ in der Geschichte. „Nour“ ist ein Name aus dem Arabischen und bedeutet „Licht“ und sowohl die Großmutter als auch Dalia erfüllen die düstere Welt des Elvis Gursinski mit Licht. Ein schön-schauriges Zusammenspiel von Licht und Schatten, genau wie die Auflösung der Geschichte zum Ende hin. Der Tiefgang oder auch die Vielschichtigkeit der Handlung und die Symbolik wird sich nicht jeder Leser*in offenbaren, doch vielleicht greift man ein zweites Mal zu dieser Geschichte. Es wird sich lohnen!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Jonas Naumann; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 20.02.2023

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