ela

Autor*in
Lüthen, Alexandra
ISBN
978-3-948743-19-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Delaney, Mary
Seitenanzahl
189
Verlag
Kunstanstifter
Gattung
Buch (gebunden)
Ort
Mannheim
Jahr
2022
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
25,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Eine ganz besondere Liebesgeschichte zwischen den beiden geistig eingeschränkten Jugendlichen Ela und Fatih.

Beurteilungstext

Fatih hat eine geistige Einschränkung. Er arbeitet in einer Autowerkstatt, wo er von seinem Chef häufig vor den Kunden vorgeführt wird. Auf der Fahrt zur Arbeit lernt er Ela kennen, welche ebenfalls eine geistige Einschränkung hat. Beide verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Ela wächst in einem behüteten Elternhaus auf, das sich deutlich gegen die Beziehung der beiden ausspricht. Fatih stiehlt einen Wagen aus der Werkstatt seines Chefs und möchte mit Ela über die Autobahn ans Meer. Auf dem Weg halten sie in einem Hotel und erleben die erste gemeinsame Nacht miteinander. Als die Polizei die beiden Vermissten aufgreift, muss Fatih ins Krankenhaus, denn er hat ein Herzleiden. Dort treffen dann alle Familien aufeinander und geben den beiden ihren Segen.
Der Plot ist bekannt. Die Eltern dulden die Beziehung zwischen zwei Heranwachsenden nicht und wollen ihr Kind noch länger behütet und unschuldig wissen. Liebe zwischen Menschen mit Einschränkungen ist nach wie vor ein Tabu. Der Roman zeigt offensiv, dass alle Menschen Zuneigung und Anziehung gleich intensiv spüren können. Die Liebesbeziehung zwischen beiden wird gefühlvoll, nah und detailliert beschrieben, ohne dass dabei peinliche oder anrüchige Momente entstehen.
Besonders auffällig sind Druck und Layout. Die Einzüge rechts und links vom Text sind sehr breit. Der Text ist vergleichsweise fett gedruckt. Neben den Seitenzahlen findet sich auf jeder Doppelseite auch noch einmal die Kapitelüberschrift. Die Kapitel sind durch je eine farbige Seite voneinander getrennt, welche meist beigefarben ist und zarte Wellenmuster am unteren Bildrand trägt. Der Text ist im linksbündigen Flattersatz gedruckt. Oftmals wird nicht die gesamte Zeile genutzt, sondern nach dem Satzende eine neue Zeile begonnen. Sowohl Absätze als auch lange Wörter, z. B. Komposita, aber auch Fachbegriffe, sind durch einen Mediopunkt voneinander getrennt. Was zunächst irritiert, wird schnell ins gewohnte Lesen aufgenommen und kann dieses erleichtern. Die Sätze sind kurz und in einfacher, aber nicht anspruchsloser Sprache. Ihre Aussagen wirken durch die Kürze noch pointierter und gewinnen an Gewichtung. Der Ich-Erzähler berichtet von seinen Gefühlen und Beobachtungen ganz unmittelbar. Dabei erlangen einfache Beschreibungen durch ihre Details und alltägliche Bedeutungslosigkeit an Dichte und lassen die LeserInnen viele Augenblicke ganz intensiv miterleben.
Die Illustrationen sind vorwiegend schwarz-weiß mit einzelnen farbigen Akzenten. Sie sind mit klarer Linie gezeichnet und legen einen Fokus auf Gestik und Mimik der Protagonisten.
Während sich zu Beginn und im Hauptteil des Buches viel Zeit genommen wird, wirkt das Ende konstruiert und allzu optimistisch. Elas Eltern, welche sich auch trotz der Bemühungen von Fatihs Mutter gegen die Beziehung ausgesprochen haben, entschuldigen sich nun und haben bereits einen Flug zu Fatihs Onkel ins Ausland organisiert. Wenn man von diesem doch sehr plötzlich wirkenden Meinungsumschwung absieht, ist dies ein emotionales und erzählerisch reiches Buch, das durch seine besondere Gestaltung des Schriftsatzes einer Vielzahl an Menschen das Lesen ermöglicht.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Katja Stein; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 14.01.2024

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