Einmal

Autor*in
Gleitzman, Morris
ISBN
978-3-551-35862-2
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
188
Verlag
Carlsen
Gattung
Ort
Hamburg
Jahr
2009
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Felix ist neun Jahre und wartet sehnsüchtig auf seine Eltern, die ihn in einem Waisenhaus in Polen abgegeben haben. Es ist nicht etwa Selbstsucht oder Unvermögen, das Felix Eltern zu diesem Schritt geführt hat, es ist Liebe. Felix Eltern sind jüdische Buchhändler. Was dies für Felix im Jahre 1942 bedeutet, wird der Junge auf der langen Suche nach seinen Eltern am eigenen Leibe erfahren.

Beurteilungstext

Morris Gleitzman erzählt die Geschichte eines kleinen jüdischen Jungen, dessen Eltern ihn allein zurücklassen mussten, um ihn zu schützen. Um ihn vor einem Grauen zu bewahren, das unfassbarer, unglaublicher und unmenschlicher ist, als alle Geschichten, die man sich ausdenken kann. Der kleine Felix wartet sehnsüchtig auf ein Zeichen seiner Eltern, auf deren Rückkehr. Felix hat keine Ahnung, warum seine Eltern ihn im Waisenhaus abgeben mussten und warum er niemandem erzählen darf, dass sie doch eigentlich noch am Leben sind. Von dieser Tatsache ist Felix jedenfalls fest überzeugt. So mutet es unheilvoll an, als er einen Freund vor den Misshandlungen anderer Jungen schützen will, die er als "Folterbande" bezeichnet, ohne zu ahnen, dass er bald machtlos einer wahren Folterbande gegenüberstehen wird, deren Taten er sich nicht vorzustellen vermag. Als er, geplagt von Hunger und Not im Waisenhaus des kriegsversehrten Polens eines Abends ein Auto mit Beamten vor der Tür entdeckt, beschleicht ihn ein dunkle Ahnung. Die Männer sind gekommen, um Bücher zu verbrennen, kleine Heiligtümer für Felix Eltern, die Buchhändler aus Leib und Seele sind. Felix ist schockiert und beschließt, seine Eltern zu warnen. Nun beginnt eine lebensgefährliche Reise für das Kind, das dem unbegreiflichen Grauen seiner Zeit mit kindlicher Naivität begegnet, aber gerade deshalb nie die Hoffnung verliert. Eine Geschichte, die anrührt. Die von unvorstellbarer Gewalt, Entbehrung, Trauer, Verzweiflung, aber auch von Zivilcourage, Mut und Hoffnung in einer Zeit der Grausamkeit erzählt. Eine Geschichte, die mit vielerlei Kniffen Brücken in die Zeit der Leser schlägt und ihnen so vor Augen führt, wie unvorstellbar gewalttätig Menschen sein können. Erwachsene ebenso wie Jugendliche und Kinder ab 12 Jahren wird die Lebensgeschichte des Ich-Erzählers anrühren und ihnen ein Stück Vergangenheit durch die Augen eines Kindes präsentieren, die ebenso schockiert, wie aufrüttelt. Die Kraft, die Felix all die Grausamkeit ertragen lässt, liegt in seinem Herzen, das trotz all der schrecklichen Erlebnisse, die ihm widerfahren werden, nie aufhören wird zu lieben und zu hoffen. Eine tiefe Kraft leitet dieses aufmerksame Kind. Die eindrucksvolle Botschaft des Romans stellt Morris Gleitzman ihm mit den Worten "für alle Kinder, deren Geschichten nie erzählt wurden" voraus und bekräftigt somit, dass seine Erzählung keineswegs der Fantasie entspringt und ihre Grausamkeit dadurch umso erschütternder wird. Ein sehr empfehlenswertes Buch, das ab ca. 12 Jahren gelesen werden kann, in jedem Fall sollte die Lektüre aber von Erwachsenen begleitet und unterstützt werden, da die Grausamkeit des Buches durchaus schockiert. Auch als Klassenlektüre hervorragend geeignet.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von SZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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