Eine größere Welt

Autor*in
Vereecken, Kathleen
ISBN
978-3-8270-5457-9
Übersetzer*in
Meike, Blantik
Ori. Sprache
Niederländisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
360
Verlag
Berlin Verlag
Gattung
Ort
Berlin
Jahr
2012
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
16,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

J. J. Rousseau hat seine Kinder in einem Findelhaus abgegeben. Hier erzählt Leon, der älteste Sohn des Philosophen, wie er in einer Pflegefamilie auf dem Land aufwächst, später nach Paris aufbricht, sich mehr oder weniger erfolgreich durchschlagen kann, lesen lernt, um schließlich mit Hilfe eines Erkennungskärtchens nach seinem Vater zu forschen.

Beurteilungstext

Der Jugendroman berücksichtigt viele Aspekte,er kann als Entwicklungs.- und Bildungsroman gelesen werden, enthält eine Liebesgeschichte, und bei der Suche nach den Eltern wird gefragt, warum ein großer Pädagoge seine Kinder in einem Findelhaus abgeben kann. Er kann auch gelesen werden als Veranschaulichung der Lage der Findelkinder im Frankreich des 18.Jahrhunderts und zeigt ein Sittenbild von Paris und den Lebensbedingungen des 3. Standes.
Diese insgesamt glaubwürdig recherchierten historischen Daten müssen allerdings eine so positive Entwicklung, wie sie dem Protagonisten gelingt, sehr unwahrscheinlich aussehen lassen. Durch nachvollziehbare positive Faktoren gelingt es eine schlüssige Entwicklung zu entwerfen. So kümmert sich die älteste Tochter der Pflegefamilie in besonderer Weise um das Kind und erhöht so die Wahrscheinlichkeit des Überlebens und eine gewisse emotionale Fundierung. Mit Witz und List gelingt es dem Jungen Grundlagen im Lesen zu erwerben, in Paris hat er das Glück, das Zimmer einer Frau zu beziehen, die in ein Siechenhaus übersiedeln muss, und teils abenteuerliche Zufälle ermöglichen das Überleben in der Stadt und schließlich die Entwicklung zu einem Schreiber. Er findet Kontakte und in Claire eine Lebensgefährtin.
Auch die schwierigste Operation, das Zusammentreffen Leons mit seiner Mutter und schließlich auch dem Vater wird vorsichtig vorbereitet.Leon begegnet dem Vater,ohne dass er ihn erkennt und zeiht sich mit rücksicht auf die Mutter zurück. Die Autorin bezieht sich auf einen Brief Rousseaus an Madame des Luxembourg, der im Anhang nebst knappen historischen Erläuterungen beigefügt ist.
So ist der Autorin ein informativer, insgesamt stimmiger, anschaulich und sicher erzählter und teils auch spannender Roman gelungen, der auch in Teilen parallel mit dem in dieser Zeit spielenden Roman “Das Parfum” gelesen werden kann.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von P-J.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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