Ein Löffel Honig

Autor*in
Mayer-Skumanz, Lene
ISBN
978-3-7022-3726-4
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Heiskel, Brigitta
Seitenanzahl
128
Verlag
Tyrolia
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Innsbruck
Jahr
2019
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Teaser

Wonach schmeckt die Zeit der Erstkommunionvorbereitung? Julia wird diese Frage mit ganz einfachen Worten beantworten: „als wär‘s ein Löffel Honig“. Während dieser Zeit erlebt sie ein Wechselbad der Gefühle wie Streit und Versöhnung, Schuld und Verzeihen und sie werden zu fundamentalen Erfahrungen für sie.

Beurteilungstext

Das Schönste für Julia ist ihre Höhle, die sie wie ein Geheimnis hütet. In der Zeit der Erstkommunionvorbereitung findet sie häufig den Weg in IHRE Höhle. In ihrer Erstkommuniongruppe ist auch Stephan, der bei seinen Großeltern leben muss und in Julias Geheimnis eintaucht und ein Teil davon wird. Im Gegenzug macht Stephan Julia mit dem Leben der Bienen bekannt. Sein Großvater ist Imker und hält sich viel in seinem Bienenhaus auf. Er versorgt Stephan und Julia täglich mit einem Löffel Honig. Dieser ist für Stephan etwas ganz besonderes. Als Julia Teil dieses Rituals wird, wird dieser Löffel und das Leben der Bienen zum Sinnbild für Julias Zeit vor der Erstkommunion. Die Bienen verleihen eine ganz andere Sichtweise auf Beziehungen, Handlungen und mögliche Konsequenzen, die auch Julia bemerkt. Im Großen und Ganzen lebt Julia ein ganz gewöhnliches Leben, welches begleitet wird von Streit und Versöhnung, Schuld und Verzeihen, Neid und Großzügigkeit, die in alltägliche soziale aber auch religiöse Zusammenhänge gefasst werden. Diese Gegensätze durchlebt Julia zum einen mit ihren weiteren Mitstreitern und deren Familien, ihrer Familie, der Kursleiterin Ulli und dem Pfarrer. Die Kursleiterin Ulli und der Pfarrer unterscheiden sich durch ihren großen Altersunterschied. Folglich konfrontieren sie die Kinder, aus unterschiedlichen Standpunkten, mit den theologischen Inhalten des Glaubens. Differenzierend werden hier die verschiedenen Generationen präsentiert. Einen starken Kontrast, sowie Irritationen und Argwohn wirft Ulli, hinsichtlich ihres Kleidungsstils und ihrer Tätowierungen, bei den Eltern und Großeltern auf. Es entspricht nicht dem traditionellen religiösen Weltbild dieser Generationen. In der gesamten Handlung werden diese unterschiedlichen Ansichten immer wieder thematisiert und verdeutlichen die unterschiedlichen Ansichten und Umsetzungen von Glauben.
Ein anderer wesentlicher Aspekt ist das Einblenden der Stimme Gottes. Sie begleitet, beschützt und kommentiert über das ganze Geschehen hinweg seine Julia. Diese Stimme wird durch eine Kursivschrift vom restlichen Text hervorgehoben und veranschaulicht Gottes Wirken in der Welt in kindlicher Sprache. Gleichzeitig weist die Stimme eine erzählerische Besonderheit auf. In dieser Neuauflage werden verschiedene Vorschläge für Gottesnamen präsentiert. Das heißt es werden verschiedene Bezeichnungen (der/die Ewige; der/die Lebendige; Ich-bin-da) für Gott eingebunden und veranschaulicht unterschiedliche Perspektiven auf Gott. Gleichzeitig zeigt es die Einheit und Vielfalt des biblischen Redens, wonach keine Anpassung an eigene Vorlieben stattfinden soll, sondern es soll vielmehr Vielfalt ohne Beliebigkeit ermöglichen, was die vielfältige Art der Kommunikation der Menschen mit Gott verdeutlicht.
Resümierend berührt die Beziehung der Stimme Gottes und der gewöhnliche Alltag von Julia beim Lesen und regt zum eigenen Nachdenken an. Besonders positiv und interessant ist die Einbindung des Lebens der Bienen als Rahmenhandlung. Gleichermaßen sind die akzentuierten Illustrationen von Brigitta Heiskel zu betonen, die symbolisch und fröhlich den Leser durch das Buch begleiten. Zugegebenermaßen ist für mich die traditionelle Auffassung der weiteren Personen (vor allem der Großeltern) in der Handlung sehr präsent und gelegentlich störend, obwohl sie durchaus die Realität bzw. Lebenswelt der Kinder widerspiegeln könnten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von NoHe; Landesstelle: Sachsen.
Veröffentlicht am 02.04.2020

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