Ein köstliches Problem

Schlagwörter

• Angst
• Gefühle
• Mut
• Spannung

Teaser

Im Dorf der Schmetterlinge landet ein unbekanntes Etwas. Das Problem wollen die Erwachsenen auf die verschiedenste Art und Weise lösen, bis ein kleines Mädchen entdeckt, dass sich das Problem essen lässt. Zauberhaft illustriert im Biedermeier-Stil.

Beurteilungstext

Die BewohnerInnen des Schmetterlingsdorfes hat ein offensichtlich großes Problem getroffen, denn etwas riesiges Unbekanntes ist in ihrer Mitte gelandet. Sofort wollen Wissenschaftler eine Maschine erfinden, um das Etwas wegzurollen. Der General ist der Meinung, dass man mindestens tausend Megatonnen Sprengstoff benötigt, um das Problem zu beseitigen und vermutet einen Angriff der Nachbarn. Der Philosoph hingegen fragt sich, weshalb das Etwas aufgetaucht ist, wohingegen der Pessimist alle verloren glaubt. Da kommt ein kleines Mädchen und steckt den Finger in das Etwas, was sich als äußerst köstlich herausstellte. Sofort beteiligen sich die anderen Schmetterlinge, welche Mango, Banane oder Honig schmecken, und am Abend hatte sich das Problem im wahrsten Sinne des Wortes gegessen.
Mit wenig Text beschreibt der Autor die verschiedenen Herangehensweisen an ein Problem. Dabei wird der Berufsstand beispielhaft für eine Einstellung bzw. Sichtweise genommen und eine Äußerung des jeweiligen Schmetterlings durch wörtliche Rede geäußert. Die Meinungen bleiben wertfrei und werden nicht gegeneinander ausgespielt. Eines haben alle Äußerungen, Pläne und die durchgeführte Demonstration gemeinsam: Das Problem bewegt sich keinen Millimeter. Die unbekümmerte Art des jungen Mädchens aber lässt sie die Beobachtung machen, dass das Etwas viele kleine Löcher hat. Schnell spricht sich der leckere Geschmack des unbekannten Gegenstandes herum und alle im Dorf beteiligen sich am großen Fressen. Das Buch lädt ein zum philosophischen Austausch über Probleme und deren Lösungen, über unterschiedliche Ansichten und den Umgang damit und fordert dazu auf, in einer Herausforderung auch einmal das Positive zu sehen, frei nach dem Motto „Gibt dir das Leben Zitronen, so mach Limonade daraus.“, oder das Problem erst einmal genauer zu betrachten, bevor man Schlüsse zieht.
Mehr als sehenswert sind die Illustrationen, welche bereits auf dem Cover angedeutet werden. Die Schmetterlinge sind personalisiert und spiegeln die menschliche Gemeinschaft wieder. Der ockerfarbene Grundton lässt die Illustrationen wirken, als seien sie der Vergangenheit entnommen. Den gleichen Eindruck vermitteln die Kleider und Accessoires im Biedermeier-Stil. Jede Person als auch das Dorf sind mit unzähligen Details versehen, die sich auf einem meist einfarbigen, neutralen Hintergrund darstellen. Kunstvoll sind die Flügel der Schmetterlinge und die Kleidung mit gedeckten, aber trotzdem intensiven Farben gestaltet und bieten unzählige Gesprächsanlässe.