Ein Kleid für den Mond

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Natur
• Philosophie

Teaser

Der Mond wünscht sich ein Kleid. Doch ihn einzukleiden, entpuppt sich als gar nicht so einfach...

Beurteilungstext

In lauen Sommernächten sind die Menschen in schönen Kleidern unterwegs. Der Mond sieht das und er hätte gern auch so ein Kleid. Kein Problem, meint ein Schneider, und er nimmt die Maße und schneidert ein Kleid. Doch eine Woche später, als der Mond anprobieren soll, hat er enorm abgenommen und das Kleid passt nicht. Auch in der nächsten Woche ist das so und immer muss der Schneider neu Maß nehmen und das Kleid kürzen. Bzw. es erweitern, weil der Mond plötzlich wieder zunimmt. Als der Mond bei einem nächsten Treffen wieder rund und voll ist, gibt der Schneider auf. Aber ganz ohne Groll, denn er sieht, was für ein schönes Kleid der Mond in dieser Nacht ohnehin schon trägt – und auch der Mond kann das nun erkennen und damit sehr zufrieden sein.
Inspiriert wurde das neue Bilderbuch von Linda Wolfsgruber von dem alten Märchen „Der Schneider im Mond“ von Ludwig Aurbacher. In rhythmisch, sequenziell sich wiederholender Sprache erzählt, bilden gerade die Bilder einen besonderen Vorstellungsraum. Die Collagen sind aus verschiedenen Papieren zusammengesetzt, die in vielfältige, auch ganz zarte Formen geschnitten und gerissen eine einzigartige Kulisse für diese Geschichte erzeugen. So entsteht eine eindrückliche Bildbühne, in der Mond und Schneider zu sehen sind und die gerade die Kleider und die Schönheit der Stoffe eindrücklich in Szene zu setzen weiß, und doch eine Doppelbödigkeit der visuellen Darstellung bewahrt, die den Mond gleichsam als Protagonist und Himmelgestirn zeigen kann. Das erzeugt eine eindringliche und faszinierende Atmosphäre – und ist nachdrücklich zu empfehlen!