Ein Kleid für den Mond

Schlagwörter

• Kunst
• Natur

Teaser

Der Mond wünscht sich ein Kleid, wie es auch die Menschen tragen. Er arrangiert einen Schneider, der für ihn das perfekte Kleid entwerfen soll. Der Schneider macht sich direkt an die Arbeit, doch als das maßgeschneiderte Kleid fertig ist, passt es dem Mond nicht mehr. Hat sich der Schneider etwa vermessen?

Beurteilungstext

Direkt zu Beginn des Buches ist zu lesen, dass es frei nach einem Märchen von Ludwig Aurbacher verfasst wurde. Wie auch Aurbachers Geschichte handelt dieses Bilderbuch vom Mond, dem die maßgefertigten und handgenähten Kleider nicht passen. Doch das liegt nicht daran, dass der Schneider sich vermessen hat. Der Mond nimmt ständig ab und wieder zu. Als der Mond nun das angepasste Kleid anprobieren soll, passt es ihm wieder nicht. Der Mond ist ganz dünn geworden. Der Schneider ärgert sich, da er so viel von dem schönen Stoff wegschneiden muss. Überzeugt davon, dass das Kleid nun perfekt passen würde, kehrt er zum Mond zurück. Der Schneider erschrak, denn der Mond war nun so dünn wie sein dickster Faden geworden. Daraufhin schneidet er nahezu alles von dem Kleid weg, sodass nur noch ein kleiner Streifen übrigblieb. Als er auf den Mond traf, hatte dieser jedoch wieder zugenommen, weshalb ihm nun der Streifen Stoff viel zu klein war. Als der Schneider am nächsten Tag zum Mond kam, schien er in seiner vollen Pracht. Der Schneider war überzeugt davon, dass kein Kleid dieser Welt den Mond so schmücken kann, wie sein Schein selbst. Glücklich und zufrieden strahlte der Mond in seinem einzigartigen Kleid.
Das Buch fällt durch die wunderschönen Illustrationen auf. Sie sind in natürlichen, pastelligen und gedeckten Farben gezeichnet. Bestimmte Elemente sehen so aus als wären sie von Kindern illustriert worden. Andererseits scheint es, als wären die Stoffe und Fäden digital eingefügt worden, weshalb hier verschiedene Stile aufeinandertreffen. Mal zeigen die Bilder den Mond in seinem bunten Kleid, mal den Schneider in seiner Werkstatt, auf jeweils einer Seite oder erstreckt über eine Doppelseite. Die Bilder sind recht grob gezeichnet, weshalb Mimik und Gestik der Figuren kaum zu erkennen ist. Die Illustrationen nehmen den größten Teil der Seite ein und sind im Verhältnis zum Text dominant. Bild und Text verlaufen parallel und ergänzen sich gegenseitig. Die Bilder zeigen das, was im Text geschrieben steht. Der Text ist mal in schwarzer Schrift auf hellem Hintergrund, mal in heller Schrift auf dunklem Hintergrund geschrieben. Er ist in einzelnen Textblöcken einheitlich verfasst und befindet sich an unterschiedlichen Stellen auf der jeweiligen Seite. In einer recht einfachen Sprache mit unkompliziertem Satzbau wird oft wörtliche Rede verwendet. Im Text kommen häufig Wiederholungen vor, wie z.B. den Ausruf des Schneiders „Oh là là“. Das Buch eignet sich durch die tollen Illustrationen gut zum Vorlesen oder kann in der Grundschule beispielsweise einleitend zur Beschäftigung mit den verschiedenen Mondphasen genutzt werden. Hinzuzufügen ist jedoch, dass keinerlei Äußerungen darüber gemacht werden, warum der Mond ab- und zunimmt. Das Buch handelt lediglich davon, dass der Mond mal schmaler, mal voller ist. An dieser Stelle ist es wichtig kindgerecht auf die Fragen der Kinder einzugehen und eventuell den Hintergrund der verschiedenen Mondphasen zu erläutern , um die Neugier der Kinder anzuregen und Klarheit zu schaffen.