Du wirst den Mond vom Himmel holen

Autor*in
Schreiber-Wicke, Edith
ISBN
978-3-522-43681-6
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Holland, Carola
Seitenanzahl
26
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
14,95 €
Bewertung
nicht empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auf jeder Doppelseite dieses Bilderbuchs ohne Handlung geht es vermutlich um Zukunftswünsche für ein Kind, und es scheint vor allem um Phantasie und um das Annehmen eigener verdrängter Seiten zu gehen.

Beurteilungstext

Der Titel "Du wirst den Mond vom Himmel holen" lässt eine poetische Reise durch Träume erwarten, doch leider werden die meisten Wünsche prosaisch-küchenpsychologisch: "Du wirst einem Drachen begegnen und feststellen, dass du nicht gegen ihn kämpfen musst. Sondern dass er dein Verbündeter werden kann" ist z. B. solch eine Doppelseite, in der es vermutlich um das Annehmen eigener verdrängter "dunkler" Seiten geht. "Du wirst Dinge besitzen, die du dir immer gewünscht hast. Und merken, dass du reicher wirst, wenn du etwas verschenkst" ist nicht psychologisierend, baut aber dafür moralischen Druck auf die Kinder auf. "Mehr noch: Du wirst du selbst sein" ist eine Überforderung von Vor- und Grundschulkindern und für diese eigentlich auch nicht relevant.
Das Buch erinnert an die Selbsterfahrungswelle der 80er Jahre und an die damals zahlreich erscheinenden Publikationen betroffenheitsschwangerer Texte. Für Kinder sind die Fragen, die den Texten zu Grunde liegen, sicherlich relevant, denn Kinder interessieren sich für moralische und philosophische Fragen, aber die vorgefertigten Antworten sind viel zu abstrakt und lassen den Kindern keinen Spielraum zum Entwickeln eigener philosophischer Schlussfolgerungen. Auch ist das Buch eine Art philosophischer Rundumschlag - auch das ist eine Überforderung der Kinder und Überfrachtung dieser wenigen Seiten.
Und wenn dann auch noch der Mond wieder "ordentlich an seinen Platz" zurückgestellt wird, weil ihn vielleicht jemand braucht, helfen auch die poetischen Illustrationen von Carola Holland nicht mehr.

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Diese Rezension wurde verfasst von gst.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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