Du, Mama... Wie weit ist die Welt?

Autor*in
Bohlmann, Sabine
ISBN
978-3-8458-4828-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Dziubak, Emilia
Seitenanzahl
32
Verlag
arsEdition
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)
Ort
München
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Kater fragt seine Mama: „Wie weit ist die Welt?“. Und geduldig erklärt sie ihm, wie weit, wie breit, wie tief die Welt ist und auch die Liebe. Viel Freude mit dem liebenswerten poetischen Bilderbuch und den eindrucksvollen Bildern.

Beurteilungstext

Das Bilderbuch gefällt mir sehr gut und ich empfehle es sehr gerne weiter. Ein kleiner wissbegieriger und neugieriger Kater fragt seiner Mama förmlich Löcher in den Katzenbauch. Aber sie bewahrt Ruhe, nimmt sich die Zeit und versucht ihm Antworten zu geben. Dabei regt sie nicht nur des Katers Phantasie und Vorstellungsvermögen an. Wenn der kleine Kater beispielsweise wissen möchte: „Wie weit ist die Welt?“, antwortet die Mama zu Anfang: „Vom Sofa über den Teppich zum großen Sessel, am Kratzbaum vorbei bis zum Fenster!“. Doch damit gibt sich das Katzenkind nicht zufrieden und erfährt daraufhin, „Die weite Welt geht durch das Blumenbeet, über die Wiese, am Goldfischteich vorbei bis zum Zaun.“. „Die weite, weite Welt ist weiter, als du denken kannst“, meint seine Mama und schleckt ihm liebevoll über den Kopf. Das spiegelt uns die herzliche Verbundenheit zwischen Muttertier und Kind und die immense Geduld, der Wissbegier des Kleinen Folge zu leisten. Der kleine Kater versucht zwar weiter zu denken, als er kann; doch er schafft es nicht. Er erfährt durch seine Mama, dass die Welt auch weiter ist als er springen kann; auch vor und hinter seinem Sprung ist noch ganz viel Welt. Die Welt ist weit und groß, so etwas Großes und Weites konnte sich das Katerchen gar nicht vorstellen. Der kleine Kater möchte aber auch wissen, wo die Welt ist und er möchte zu den Sternen. Immer wieder erhält er von seiner Mama zwar Antworten, aber schon recht bald stellt er ihr die nächste Frage. Er erfährt dadurch auch, dass der Himmel noch viel weiter als die Welt ist, dass die Welt ganz sehr tief und dick ist, und dass die Welt dir und mir und niemandem gehört. „Jeder von uns trägt einen Teil der Welt in sich“, erklärt die Katzen Mama so schön. „Und am meisten Welt steckt in unserem Herzen“, sagt sie. Die Katzenmutter und ihr Sohn sind ständig im Austausch und somit haben wir viel wörtliche Rede. Aber dazu beschreibt die Künstlerin auch präzise die Körperhaltung der Tiere, z.Bsp. schüttelt erneut den Kopf, legt den Kopf in den Nacken, steht still und möchte das drehen der Welt spüren… . Dadurch wird die Handlung für uns Lesende noch authentischer. Zu den schönen philosophischen Fragen und Antworten, die uns viel zum Nachdenken, zum Schmunzeln, zum Herz erwärmen bringen, begleiten uns durchweg anziehende und aussagekräftige Illustrationen. Sehr viel Liebreiz geht von ihnen aus. Wir erleben die Umgebung des Katzenduos vom Zuhause am Morgen, über den Tag begleitend durch die Wiesen, den Garten, die Stadtmauer bis zum Sonnenuntergang, den nächtlichen Sternenhimmel, von Glühwürmchen und Polarlichtern umgeben. Und letztendlich schlafen Katzenmutter und ihr Junges eng aneinandergeschmiegt auf der Fensterbank, in inniger Liebe miteinander verbunden, ein. „Ja, die Liebe ist ganz weit weg, weiter als du denken kannst, aber auch ganz nah“, hat die Mutter noch gesagt. Man muss für die Liebe nicht so weit denken, sie kann auch ganz nah sein. Es macht eine unbändige Lust, den nicht enden wollenden Fragen des Katerchen, sowie den aufschlussreichen Antworten seiner Mama zu folgen. Und wir tauchen gerne in diese Gedanken- und Bilderwelt mit ein und lassen uns verzaubern, lassen unser beschränktes Denken und Sehen sich aufbrechen und für Neues anregen. Mimik und Gestik der beiden Vierbeiner verraten ihre herzliche Verbundenheit. Beide strahlen viel Ruhe und Besonnenheit aus. Die wachsamen Augen des kleinen Katers sind am Staunen und Entdecken. Wir können immer wieder liebevolle Details finden. Wenn man beispielsweise das Sonnenuntergangsbild oder die nächtliche Doppelseite mit dem Löwen-Sternenbild, auch die Polarlichter oder das Bild mit den Tieren unter der Erde… ach, überhaupt…. immer wieder kommt mir ein „oh, wie schön“ und ein staunender Ausruf über die Lippen. Die Künstlerin hat warme und gedeckte Farben benutzt, dabei mit vielen Lichtpunkten gearbeitet. Ich liebe die Illustrationen und die Geschichte dazu ebenso. Es liegt nun an uns, diese Liebe für die Welt weiterzugeben und mit diesem Schatz, auf dem wir leben auch sorgsam umzugehen. Zwischen den beiden Künstlerinnen besteht eine gute Zusammenarbeit. Deren Liebe und Sensibilität zu Tieren haben sich in diesem Buch wieder getroffen. Die lobenswerte Handlung und die bemerkenswerten schönen Bilder verschmelzen zu einer gekonnten Symbiose. Sehr schön. Vielen Dank.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 26.01.2023

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