Dschihad Online

Autor*in
Rhue, Morton
ISBN
978-3-473-40118-5
Übersetzer*in
von Schweder-Schreiner, Nicolai
Ori. Sprache
Amerikanisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
252
Verlag
Ravensburger
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Ravensburg
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Das moslemische Ehepaar Yasin ist mit seinen beiden Söhnen aus den bosnischen Kriegswirren geflohen und in den USA angekommen. Aus familiären Gründen gehen die Eltern zurück in die Heimat, lassen aber die beiden Söhne in Amerika. Die erhofften Möglichkeiten, Boden unter die Füße zu bekommen, bleiben aus. Allmählich radikalisieren sich die Brüder und schließen sich moslemischen Terroristen an.

Beurteilungstext

Wie wird ein sympathischer Moslem –Junge aus Bosnien zum Dschihadisten und bereit, Terroranschläge zu verüben? Morton Rhue, Autor des auch an deutschen Schulen viel gelesenen Buches „Die Welle“, versucht eine Antwort. Amir, 22 Jahre alt, und sein fünf Jahre jüngerer Bruder Khalil, der Ich-Erzähler, leben als Einwanderer in einer amerikanischen Stadt. Allerdings sind die Eltern aus familiären Gründen wieder zurück in ihre bosnische Heimat gegangen. Sie hoffen, dass ihre zurückgelassenen Söhne in den USA ihre Chance nutzen werden. Doch Amir schlägt sich mehr schlecht als recht bei einem Automechaniker durch. Khalil, der elterlichen Kontrolle entzogen, wird zunehmend zum Schulversager. Er belügt sich und andere, seine Eltern, seine Freundin Angie und die Lehrer. Er verwahrlost sittlich und materiell immer mehr. Als seine Lügereien auffliegen und ihn deswegen seine Freundin verlässt, gerät er vollends auf die schiefe Bahn. Sein Bruder, ebenfalls ohne Hoffnung, nähert sich über Internet - Botschaften und Hasspredigern gewaltbereiten Islamisten. Ihm schließt sich Khalil allmählich an. Allerdings hat das FBI die beiden und den wichtigen Hintermann längst im Visier. Die beiden werden verhaftet, ausgebürgert, abgeschoben und erhalten ein lebenslanges Einreiseverbot. Überzeugend und nachvollziehbar führt der Autor vor, wie und warum zwei junge Menschen allmählich auf islamistische Hassprediger hereinfallen und bereit sind, sich dem Dschihad anzuschließen. Letztlich ist die Ursache darin zu sehen, dass sie im Land der tausend Möglichkeiten keine Chance mehr sehen, akzeptiert zu werden und ein angemessenes Leben führen zu können. Der Autor lässt ein gewisses Verständnis für ihre Lage erkennen, bleibt aber nicht einseitig. Er zeigt durchaus auch auf, was die USA mit ihrer Außenpolitik falsch gemacht haben und dass sie damit in der moslemischen Welt Abneigung und Hass gegen die Lebensart des Westens und der USA erzeugt haben. Es ist ein aufklärerisches und auch warnendes Buch, in jeder Hinsicht spannend, gut geschrieben und auch leicht zu lesen, das Empathie mit dem chancenlosen Jungen Khalil weckt, aber keinerlei Verständnis zeigt für die Verbrechen der militanten Islamisten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von rem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 03.09.2018

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