American Hero
- Autor*in
- Rhue, Morton
- ISBN
- 978-3-551-31685-1
- Übersetzer*in
- von Schweder-Schreiner, Nicolai
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 176
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 10,99 €
- Bewertung
Teaser
In American Hero erzählt Morton Rhue (bekannt auch durch den RomaN „die Welle“) die Erlebnisse des Kriegsheimkehrers Jake. Er ist als Held hoch dekoriert, ist aber durch die Kriegserlebnisse mit seinen Kameraden traumatisiert und zweifelt an der Kriegsmission der USA.
Der Enkelsohn seines Großvaters – eines hoch geschätzten Generals – steht in einem Konflikt, entweder zu schweigen oder die grausige Wahrheit über die Kriegserlebnisse zu schildern und sich damit gegen seine Familie und seine Heimatstadt zu stellen.
Beurteilungstext
Als junger Rekrut hat sich Jake freiwillig für den Kriegseinsatz in einem Krisengebiet in Afghanistan gemeldet und ist mit seinen Freunden dort in einen Hinterhalt geraten. Mit der dramatischen Schilderung des Überfalls, während die Soldaten auf Patrouille sind, beginnt das Buch. Jake bangt um das Leben seiner Freunde, Morpiss, Skitballs und Brad. Dabei hat er einigen das Leben gerettet und ist mit dem „Silver Star“ ausgezeichnet und auf Heimaturlaub geschickt worden.
Nach der Verwundung am Bein und der Amputation von zwei Fingern wird er in der Heimatstadt Franklin mit allen Ehren empfangen und bei einigen Radiostationen herumgereicht. Sein Großvater, der hoch geehrte General a.D., ist stolz auf ihn. In seiner ehemaligen Schule soll er von seinen Heldentaten berichten. Zunächst erfährt nur seine Schwester Lori die wahren Verhältnisse im Kriegsgebiet, und sie kennt auch seine Alpträume. Eine junge Reporterin, Brandi, will ihn dazu bringen, die verlogenen Werbemaßnahmen der Anwerbeprogramme in den Schulen offen zu legen, denn darin wird nicht über das Grauen berichtet, sondern der Krieg als großes Abenteuer geschildert.
In Rückblenden schildert der Autor Jakes Erlebnisse bei den Kriegseinsätzen schonungslos, bei denen mancher Kamerad sein Leben lässt oder so schwer verletzt wird, dass ihm beide Beine und mehr amputiert werden muss, so wie bei Morpiss, den Jake zu Hause besucht.
Die lange Trennung von seiner Freundin Aurora und die Sprachlosigkeit, wenn sich die beiden wieder treffen, werden nicht ausgespart. Genauso wenig wie das schlimme Schicksal der anderen.
Jake wird glaubhaft in seinem Konflikt geschildert, trotz der hohen Ehrung und der glänzenden Karriereaussichten zu schweigen und seinen Militärdienst fortzusetzen. Oder er schildert die wahren Grausamkeiten des Krieges zum Beispiel der Reporterin Brandi und wird wohl unweigerlich geächtet.
Dabei beschreibt Morton Rhue die psychischen und physischen Probleme des jungen Rekruten sehr drastisch, z.B. kann er die Poolparty der jungen Leute aufgrund seiner Verletzungen nur von außen verfolgen. Insofern wirkt die Schilderung von Jakes Selbstzweifeln und der Druck, der von außen auf ihm lastet, sehr authentisch.
Das Buch gibt gute Anlässe auch in höheren Klassen als Lektüre eingesetzt zu werden, weil viele ethische Fragen angesprochen werden, dabei wirkt der Autor aber nicht belehrend und aufdringlich.