Drei Zeichen sind die Wahrheit

Autor*in
Lewin, Waldtraut
ISBN
978-3-570-13079-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
414
Verlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Leonie Lasker gelangt auf der Suche nach dem zweiten Zeichen, dem “Mem” nach Wien zu ihrer Verwandten Felice, einer berühmten Schauspielerin. Diese behindert jedoch Leonies Schauspielversuche und reagiert eifersüchtig auf das junge Mädchen. Leonie sucht im jüdischen Viertel in Wien Zuflucht und gerät auch hier wieder in die Anschläge des Nationalsozialismus.

Beurteilungstext

Der zweite Teil der Familiensage um die jüdische Familie Lasker führt nach Wien im Jahr 1924. Die Protagonistin Leonie ist auf der Suche nach dem “Mem”, das sich bei ihrer Tante, der berühmten Schauspielerin Felice Lascari befindet.
Waltraut Lewin gelingt es wie im ersten Band wieder sehr spannend Leonies Suche und ihr Leben zu schildern. Wie in Berlin begegnet sie auch in Wien dem Antisemitismus und wie ihr Vater lehnt auch Felice das Judentum ab und verleugnet es. Doch bestimmte Speisenzubereitungen und Gewürze, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden, verbinden die unterschiedlichen Familienmitglieder.
Sehr anschaulich wird das Leben in Wien in den verschiedenen Vierteln geschildert wie auch wieder die Liebe der Familie Lasker zur Schauspielkunst, die in ihren unterschiedlichsten Ausprägungen aufgezeigt wird. Sehr bildhaft wird die alternde Felice und ihre antiquierte Schauspielkunst der modernen Max Reinhardts gegenübergestellt.
Neben der Liebe zur Schauspielkunst nimmt in beiden Bänden das Judentum eine große Rolle ein. Der Autorin gelingt es sehr interessant und informativ Einblicke in die jüdische Kultur, hier im Wiener Karmeliterviertel, zu geben. Mit der Protagonistin erfährt der jugendliche Leser näheres über die sephardischen und aschkenasischen Juden.
Hoch interessant ist auch die Erzählweise: zum einen erzählt die Protagonistin in der Ich-Form, die sehr viele innere Monologe enthält, wodurch tiefe Einblicke in ihre Gefühle und ihre Ängste gegeben werden. Zum anderen gibt es dann wieder die auktoriale Erzählweise, die es ermöglicht die anderen Personen näher zu schildern. Alle Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet und stimmig, wenn auch manchmal überraschend.
Der Leser kann sich mit Leonie solidarisieren, sich in sie hineinversetzen. Die Geschehnisse um sie herum sind sehr spannend angelegt und der Spannungsbogen wird bis zum Schluss aufrecht erhalten. Doch auch Betroffenheit wird erzeugt, durch die Milieuschilderungen, die Ängste Leonies und den Antisemitismus, der sich brutal ausbreitet.
In einer knappen, flott zu lesenden Sprache gelingt der Autorin auch im 2.Band der Trilogie wieder eine fesselnde Geschichte. Auf den Abschlussband darf der Leser gespannt sein!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von RPMK.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Lewin, Waldtraut

Lewin, Waldtraut

Cordoba

Weiterlesen
Lewin, Waldtraut

Nordische Göttersagen

Weiterlesen
Lewin, Waldtraut

Nordische Göttersagen

Weiterlesen
Lewin, Waldtraut

Wenn du jetzt bei mir wärst. Eine Annäherung an Anne Frank

Weiterlesen
Lewin, Waldtraut

Wenn du jetzt bei mir wärst

Weiterlesen
Lewin, Waldtraut

Wenn du jetzt bei mir wärst: Eine Annäherung an Anne Frank

Weiterlesen