Drei Zeichen sind die Wahrheit

Autor*in
Lewin, Waldtraut
ISBN
978-3-570-13079-7
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
411
Verlag
Gattung
Fantastik
Ort
München
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

In diesem Buch wird die Geschichte des jüdischen Mädchens Leonie Lasker weitergeführt. Leonie nimmt in Wien bei einer berühmten Verwandten Schauspielunterricht und soll dort das zweite Zeichen - einen goldenen hebräischen Buchstaben aus dem Familienerbe - finden.

Beurteilungstext

In diesem Buch wird wie im ersten Band nicht nur das Schicksal Leonies weitererzählt, auch das jüdische Leben in den Zwanzigerjahren in all seinen Variationen wird weiter beschrieben. Diesmal ist das Thema das Alltagsleben in Wien. Hier gibt es noch keine Nazis, aber der sogenannte Heimatschutzbund schikaniert und überfällt Juden ebenfalls, wenn auch nicht so brutal wie in Berlin. Zudem ist der Antisemitismus gerade im Alltagsleben deutlich zu spüren. Was Leonies Schicksal betrifft, so ist dieser Band eine Fortsetzung des ersten, aber längst nicht so abgeschlossen, sondern eher eine Art Durchgangsstation. Auf der einen Seite sollte man den ersten Band vorher gelesen haben, um gut mitzukommen, auf der anderen aber wird so viel wiederholt, dass derjenige, welcher das erste Buch kennt, sich teilweise langweilt. Der lange erste Teil des 2. Bandes befasst sich damit, wie Leonie mit dem Mord an ihrem Geliebten - der Abschluss des ersten Bandes - fertig wird, erst danach wird ihr Leben in Wien beschrieben, wo sie im Haus ihrer Verwandten Felice Lascari lebt, einer bekannten Schauspielerin vom Burgtheater, die vor Alter und Armut Angst hat und deshalb ihre junge begabte "Konkurrentin" bekämpft statt sie zu unterstützen. Schließlich überlässt sie Leonie den zweiten Buchstaben unter der Bedingung, Wien sofort zu verlassen; das bedeutet einen Vertragsbruch mit dem Theater von Max Reinhardt und damit zumindest für die nächsten Jahre ein Ende der angestrebten Schauspielerkarriere von Leonie. Auch die Geschichte des Verhältnisses zu ihrem Vater bleibt in einem Übergangsstadium stecken. Dafür spielt der Fantasy-Teil der Geschichte eine viel größere Rolle: die Geschichte des Golem, die Gesichte von Leonie und ihrer Urgroßtante Isabelle, einer Kabbalistin, die zum Schutz der Juden vor den in ihren Visionen vorausgesehenen Verfolgungen einen neuen Golem schaffen will. Die Sprache ist relativ schwierig ; man muss sich erst einlesen. Aufgrund der Länge des Buches wird sowieso nur ein geübter Leser, der sich zudem für die beschriebene Zeit interessiert, dieses Buch lesen. Wer sich darauf einlässt, wird auch vom vorliegenden zweiten Band mitgerissen, selbst wenn dieser nicht die Qualität des ersten Bandes erreicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von UH.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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