Doktor De Sotos Abenteuer - Zwei Geschichten in einem Band

Schlagwörter

• Komik/Humor
• Tiere

Teaser

Der talentierte Mäusezahnarzt Dr. de Soto und seine geliebte Ehefrau, die zugleich seine unentbehrliche Assistentin ist, werden zu zwei schweren Fällen gerufen: Zum einen hat der Fuchs entsetzliche Zahnschmerzen und zum anderen ein Elefant in fernen Afrika. Wie es den beiden gelingt mit viel Können und Erfindungsreichtum ihre - nicht ganz ungefährlichen - Patienten zu behandeln, das kann man in diesem Bilderbuch erfahren.

Beurteilungstext

Der leider schon vor zwei Jahren verstorbene amerikanische Cartoonist Wiliam Steig gehört spätestens seit der zufälligen Bekanntschaft mit seinen hintergründigen und liebenswerten Bilderbuchfiguren wie Dr. de Soto oder Shrek (dessen Abenteuer verfilmt wurden) zu meinen Lieblingscartoonisten und Bilderbuchkünstlern.
Die Figur des kompetenten, freundlichen und seine Frau und Assistentin innig liebenden Mäusezahnarztes erobert schnell Kinder- und Erwachsenenherzen. Die beiden bestehen ihre Abenteuer gemeinsam und durch ihre gute Zusammenarbeit. Besonders in der Geschichte von der Behandlung des Fuchses durch die Mäusezahnärzte kommt Steigs feinsinniger Humor, sein Gespür für menschliches Verhalten und die großen Gefühle - gespiegelt in einer Fabel - , seine Formulier- und Zeichenkunst wunderbar zum Ausdruck. Da sind die de Sotos, die überlegen, ob sie ein für sie so gefährliches Tier wie den Fuchs überhaupt behandeln sollen, dann aber mitleidsvoll mit dem Gepeinigten die Behandlung beginnen, wohl wissend, dass sie ein erhebliches Risiko auf sich nehmen. Dann ist da der Fuchs, der zwar unglaublich froh und dankbar ist, dass ihm geholfen wird, aber andererseits träumt er schon von seinem nächsten Mittagessen - die Mäuse. “roh, mit ein bisschen Salz”. Die de Sotos sind sich der Falschheit des Fuchses bewusst und hecken einen genialen Plan aus, der es ihnen erlaubt, die Behandlung zu beenden ohne aufgefressen zu werden.
In der zweiten Geschichte werden die de Sotos nach Westafrika gerufen, weil man auch dort von ihren Zahnarztfähigkeiten gehört hat. Sie sollen den armen Mudambo - einem Elefanten - von seinen grässlichen Zahnschmerzen erlösen. Auch hier hat Dr. de Soto wieder die rettende Idee, aber er wird zwischenzeitlich entführt und muss sich aus seinem Gefängnis befreien, bevor er an die - erfolgreiche - Arbeit gehen kann.
Es macht Spaß, die Geschichten zu lesen und die Bilder dazu zu betrachten: Die vielen liebevoll gezeichneten Details, die stimmigen Größenverhältnisse (Dr. de Soto wird mit einem Flaschenzug von seiner Frau auf die Höhe des Mauls von Großtieren gehievt.) und die so echt wirkenden Figuren in einem realistischen Interieur und das Spiel mit tierischem und menschlichem Verhaltensweisen sowie der humorvolle Unterton machen das Ganze zu einem Vergnügen für Jung und Alt.