Die wundersame Suppe des Monsieur Lepron

Autor*in
Zoboli, Giovanna
ISBN
978-3-95939-215-0
Übersetzer*in
Schimming, Ulrike
Ori. Sprache
Italienisch
Illustrator*in
Di Giorgio, Mariachiara
Seitenanzahl
48
Verlag
Bohem Press
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Märchen/Fabel/Sage
Ort
Zürich
Jahr
2023
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
20,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Auch Hasen können kochen! Dieses Buch erzählt vom Aufstieg und Fall des genialen Langohr-Kochs Monsieur Lepron! Und es erzählt davon, dass Geld und Ruhm allein nicht glücklich machen.

Beurteilungstext

Der begabte Hase Monsieur Lepron lebt im Kreise seiner Großfamilie glücklich und zufrieden. Je nach Jahreszeit hoppelt er mal unter der Erde oder darüber im Wald und auf der Wiese. Er frisst sich durch die Gaben der Natur oder nimmt sich, was in den Gärten der Bauern gedeiht.

Doch einmal im Jahr, wenn es Herbst wird, durchbricht er den Alltag. Dann zerrt er den größten Topf aus dem Regal, schwingt den Kochlöffel und fordert alle Familienmitglieder auf, ihm sämtliche Gemüsesorten und Kräuter der Umgebung herbeizubringen. Das Hasenoberhaupt ist beim Kochen in seinem Element und er sieht dem alljährlich stattfindenden Fest mit der Familie, den Freunden und Nachbarn mit Freude und Eifer entgegen. Zwischendurch träumt er allerdings auch schon mal von Erfolg, Ruhm und Wohlstand. Tatsächlich sorgen seine Gäste, die von Nah und Fern herbeieilen, dafür, dass die Suppe von Monsieur Lepron berühmt wird, sie ist im wahrsten Sinne des Wortes in aller Munde. Die Nachfrage ist so gewaltig, dass der Hasenmann beschließt, sein Produkt zu vermarkten.

Doch schon bald ist klar, ein Koch allein kann diese Arbeit nicht bewältigen. Eine Fabrik wird gebaut, viele helfende Hände werden angestellt, das Fließband läuft und die Suppe wird nun in Dosen gefüllt, in die ganze Welt verschickt. Erfolg und Anerkennung haben sich eingestellt, aber sie machen den Starkoch nicht wirklich glücklich und zufrieden. Im Gegenteil: völlig erschöpft wird er nun von Albträumen geplagt, die ersten Nörgler treten auf, man wird der Suppe überdrüssig und redet sie schlecht. Nun endlich wacht Monsieur Lepron auf und entscheidet sich, die Fabrik wieder zu schließen, um zu seinem alten Leben zurückzukehren.

Diese Geschichte der Autorin Giovanna Zoboli über Aufstieg und Fall eines unbescholtenen Bürgers mit aufstrebendem Geist, den aber Reichtum und Macht doch nicht glücklich machen, ist ein zeitloses Thema und kann nicht oft genug erwähnt werden. In Gestalt eines Kochs ist dieses Märchen sehr aktuell, denn schon so mancher TV-Koch-Star hat sich bekanntermaßen an zu viel Geld verschluckt. Diese Anspielungen sind den ganz jungen Lesenden wahrscheinlich ziemlich unbekannt und egal, die älteren Vorlesenden wird es amüsieren. Wichtig ist die Botschaft: selber kochen macht Spaß. Alle erwähnten Gemüsesorten sind sehr anschaulich auf dem Vorsatz abgebildet und gut zu erkennen. Auch die Suppenzutaten, die von den Häschen herangeschleppt werden, gilt es zu entdecken und zu benennen. Vielleicht finden sich auch Nachahmer, die durch die Geschichte angeregt werden, den Suppentopf hervorzukramen und ein Festessen zu kochen.

Alle Helfer und Beteiligte machen einen fröhlichen und engagierten Eindruck in den Illustrationen von Mariachiara Di Giorgio. Die erdigen Tuschfarben und die realistischen Darstellungen der Tiere und Landschaften wirken nostalgisch und sind eine wahre Augenweide. Die Albträume sind eher plakativ in Pop-Art gemalt und wirken ziemlich bedrohlich, erscheinen aber so nur auf einer Doppelseite. Der Text ist außerhalb der Bilder angeordnet, manchmal in unterschiedlicher Schriftgröße.

Auf einigen Bildern gibt es sehr viel zu entdecken, dafür sind andere sehr ruhig und übersichtlich gestaltet. Allerdings ist reichlich Text zu bewältigen, der die empfohlene Altersstufe (ab 4 Jahre) überfordern könnte, ebenso Begriffe wie z. B.: ein Wurf Nachkommen, Wildfenchel und Werbetrick. Das Auftauchen des geflügelten Pferdes Pegasus und die Götter Jupiter und Juno sind für die Botschaft der Geschichte unerheblich und dürften Vorschulkindern in ihrer Bedeutung nicht geläufig sein.

Insgesamt ist dieses Bilderlesebuch eine empfehlenswerte, lehrreiche und sehr anschauliche Lektüre mit einer eindeutigen Botschaft, nämlich sich selbst immer treu zu bleiben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von mam; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 30.09.2023

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