Die Spur des Mondbären

Autor*in
Lewis, Gill
ISBN
978-3-423-71713-7
Übersetzer*in
Seuß, Siggi
Ori. Sprache
englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
297
Verlag
dtv
Gattung
Erzählung/RomanTaschenbuch
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Eine spannende Geschichte über die Rettung von Mondbären in Laos.

Beurteilungstext

Tam aus den Bergen von Laos ist 12, als er seine Familie verlassen muss, um in der Stadt dafür zu arbeiten, dass die Familie in ihrem Haus wohnen bleiben darf. Er arbeitet für den Doktor der Bärenfarm. Dort werden Mondbären in engen Käfigen gehalten, um ihren Gallensaft als Medizin zu verkaufen. Den Bären geht es schlecht. Tam arbeitet fleißig und gehorsam, bis der Doktor einen ganz jungen Bären kauft, den Tam aus dem Bergen kennt. Der Junge sorgt dafür, dass der kleine Bär Sook-dii überlebt und schenkt ihm alle seine Liebe. Sein Ziel ist, mit Sook-dii in die Wälder zurückzugehen.
Dann lernt Tam das reiche, todkranke Mädchen Savanh kennen. Ihr Vater glaubt an junge Bärengalle und fordert den Gallensaft von Sook-dii. Der kleine Bär wird sehr krank. Tam wirft Savanh vor, die Bären auszubeuten und Savanh organisiert für ihn und Sook-dii die Rückkehr in die Wälder. Doch es gibt keine Wälder mehr in seiner Heimat. Savanh stirbt und verfügt ein Waldschutzgebiet, in dem ein Bärenschutzgebiet errichtet werden soll. Dort wird Tam Bärenbetreuer und pflegt Sook-dii wieder gesund.

Ein ganz fremdes Land, ein Land, in dem Minen Väter auf den Feldern töten und in dem Zwölfjährige länger und härter arbeiten, als in Deutschland Erwachsene.
Es geht um Kinderarbeit, Tierquälerei, Ausbeutung, Willkür und Umweltzerstörung. Der Ich-Erzähler Tam erlebt direkt hintereinander mehrere große Umbrüche – die Vertreibung aus seinem Dorf, den Tod des Vaters und den einsamen Neuanfang in der Stadt. Durch Tams sachliche Schilderungen gelingt es Gill Lewis, diese schwierigen Themen für Kinder erlebbar zu machen. Manche Probleme werden nur kurz thematisiert, so dass nur ältere Jugendliche und Erwachsene die grausame Dimension zum Beispiel der Landminen erfassen. Selbst heute soll es noch mehr als 75 Millionen scharfe Minen aus dem Vietnamkrieg geben.

Die Geschichte ist spannend und berührend. Von Tams Begegnung mit Sook-dii im Wald gleich am Anfang des Buches bis zum Bärenschutzgebiet am Ende wird ein Bogen gespannt, der die Geschichte rund macht. Die Sprache ist kindgerecht.

Von dtv wird das Buch ab zehn Jahren empfohlen. Meine Kinder hätte ich es mit zehn noch nicht alleine lesen lassen, ich hätte es vorgelesen oder mitgelesen, denn selbst mich haben die grausamen Bärenquälereien sehr mitgenommen.

Das Buchcover wirkt märchenhaft. Das passt für mich nicht ganz zur Aussage.

Das Hauptthema für mich persönlich in dem Buch war „Mut“. Nicht nur der Mut, mit dem Tam sich alleine aufmacht, seine Familie zu ernähren, mit dem er dicht an den Bärenkäfigen hantiert und sich dem Doktor entgegenstellt, um Sook-dii zu retten. Sondern der Mut, den das Buch weckt, sich selbst einzumischen und gegen Missstände in der Welt anzugehen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von est; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 12.06.2017

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