Die Seeräuber von Ukval oder Wie Ose und Knorre die Suppe auslöffeln
- Autor*in
- Broere, Rien
- ISBN
- 978-3-499-21441-7
- Übersetzer*in
- Erdmann, Birgit
- Ori. Sprache
- Niederländisch
- Illustrator*in
- Helmantel, Hiky
- Seitenanzahl
- 159
- Verlag
- Rowohlt
- Gattung
- –
- Ort
- Reinbek
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Eines Tages gerät der kleine Junge Knorre zufällig auf die Insel Ukval. Dort lernt er Ose kennen, die Tochter des Oberpiraten Ake und der stärksten Frau der Insel, Ilsebil. Er freundet sich mit Ose an und lebt von da an mit ihr und ihren Eltern zusammen. Und so ein Leben in einer Piratenfamilie kann ziemlich interessant sein... .
Beurteilungstext
Leider verrät der Titel des Buches noch nicht, was für großartige Geschichten sich hinter ihm verbergen. In 30 eher kurz gehaltenen Kapiteln wird das Leben von Akes Piratentruppe auf der Insel Ukval dargestellt. Sie sind verfeindet mit der Piratentruppe des Piraten Bulle und setzen alles daran, die Insel gänzlich zu erobern, veranstalten außerdem Piratenfeste und essen gezwungenermaßen gemeinsam das ungenießbare Essen von Akes Frau Ilsebil. Dabei sind die Geschichten meist gleichermaßen spannend wie humorvoll, besonders, weil auf dieser Insel nicht unbedingt die intelligentesten Piraten leben. Wenn mangelnde Rechtschreibkompetenz aus dem ursprünglich angedachten „Schießschiff“ ein „Scheißschief“ macht, oder das Schiff auch nach mehrfachen Versuchen nicht ablegen kann, da niemand daran gedacht hat, die Leinen loszumachen, wird die amüsante und liebenswerte Einfältigkeit der Piratenbande deutlich.
Der auktoriale Erzähler lässt den Leser sämtliche Aspekte der Geschichte erleben, was manchmal sehr überraschend sein kann. Weiterhin ist die sprachliche Ebene der Geschichte sehr ansprechend. Es sind viele verschiedene Wortspiele und Wortwitze vorhanden, so zum Beispiel, wenn der fast taube Opa Pelle wieder alles falsch versteht („Da, Opa, ein Boot!“ „Ein Brot? Im Meer?“) oder sein Gebiss verliert („Meim Bebiff if web! Haft du meime Pfähne irbemwo befehen?“). Die Geschichte ist sehr humorvoll geschrieben und dürfte gleichermaßen Kinder wie Erwachsene zum Schmunzeln bringen, was sicher oft an den unerwarteten sprachlichen Wendungen liegt („Ilsebil betrachtet Knorre von Kopf bis Fuß. Und dann von Fuß bis Kopf“).
Illustrationen sind im Buch eher wenig vorhanden, wenn jedoch, sind die farbenfroh und schön gestaltet. Darüber hinaus verraten sie teilweise an einem frühen Zeitpunkt bereits mehr als der Text (z.B. dass auf der Schulter des furchteinflößenden Piraten Bulle statt einem Papageien ein Teddybär sitzt).
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da es sowohl inhaltlich als auch sprachlich sehr humorvoll gestaltet ist und den Leser damit sehr häufig überrascht. Aufgrund seiner Struktur ist es sowohl zum Vorlesen als auch zum Selbstlesen gut geeignet.