Die Nacht der verschwundenen Kinder

Autor*in
Jørgensen, Bodil el
ISBN
978-3-522-18293-5
Übersetzer*in
Engeler, Sigrid
Ori. Sprache
Dänisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
157
Verlag
Thienemann
Gattung
Krimi
Ort
Stuttgart
Jahr
2013
Lesealter
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
9,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Esme und ihr Cousin Igor leben in der dänischen Stadt Århus. Sie wohnen nebeneinander, verbringen ihre Zeit in der Schule und Freizeit gemeinsam und engagieren sich leidenschaftlich für die Schülerzeitung ""Inselstraße"". Manchmal geht das Engagement der beiden allerdings etwas zu weit…

Beurteilungstext

Esme und Igor schreiben für die Schülerzeitung ""Inselstraße"", insbesondere das Mädchen Esme hat dabei den Anspruch, spannende Artikel zu schreiben, die nicht unbedingt etwas mit der Schule zu tun haben sollen. Bei der Recherche für die aktuelle Ausgabe stoßen die beiden auf einen äußerst mysteriösen Fall. Die beiden beobachten Kinder in der Innenstadt von Århus, wie diese Leute bestehlen. Schnell kommen Esme und Igor dahinter, dass die Kinder dies nicht aus freien Stücken tun und begeben sich damit selbst in höchste Gefahr.

Eingebettet ist die Geschichte in das Schicksal Esmes. Ihre Mutter ist kurz nach der Geburt des kleinen Bruders gestorben. Am Anfang erfährt die Leserin/der Leser, dass die Mama Koreanerin war und Esme aus diesem Grund gerne das Wort ""Schibal"" verwendet. Dies heißt auf Koreanisch ""verflixt und zugenäht"". Am Ende steht ein Dialog, der nach dem Abenteuer etwas befremdlich wirkt.

""""Ich wünschte, du [Mutter] wärst hier"", flüsterte ich.
Die Stimme wurde erst ein wenig schwächer, dann wieder deutlich. ""Das bin ich doch"", sagte sie.
""Ich meine so richtig hier…bei mir…auf der Erde.""
Sie neigte den Kopf zur Seite. ""Das hätte schön sein können"", seufzte sie.
Mehr brauchte sie gar nicht zu sagen. Es war, wie es war. Sie war tot und… war sie im Himmel?
""Weißt du was?"", fragte sie.
Ich sah sie aufmerksam an.
""Ich kann hier, wo ich jetzt bin, Dinge spüren. Wie die Dinge dort sind, wo du bist. Ich kann spüren, dass du… okay bist. Darüber bin ich froh.""
Ich lächelte. Das zu wissen tat gut. Nach einer Weile schwebte sie am Himmel über dem Dach, dann wurde sie durchsichtig und verschwand. Und ich horchte in mich hinein. Doch ja, ich war…okay. Ich vermisste sie. Aber das war total okay."" (S. 157)

Esme ist die Abenteuerlustigere, die Wildere von den beiden Kindern. Das Mädchen gibt sich manchmal sehr cool, oft kommentiert sie englisch. ""Of course!"" liest man auf den 157 Seiten bestimmt achtmal, das oben erwähnte ""Schibal"" fällt mindestens ebenso oft. Dies wirkt an den meisten Stellen sehr fremd. Esmes Vorliebe für das koreanische Schimpfwort deutet jedoch darauf hin, dass das Mädchen sich extrem cool gibt, jedoch einen weichen Kern hat.

Ganz stimmig wirkt der Plot dennoch nicht, manchmal ist er etwas zu langatmig.

Für junge Krimifans ist diese Lektüre sicher eine Freude, als Klassenlektüre eignet sich das Buch nicht.

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Diese Rezension wurde verfasst von jvo.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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